Bäcker und Konditor - mit Philip Thonke und Ronja Lebs von Bäckerei Thonke

Shownotes

Heute habe ich zwei Gäste von der Bäckerei Thonke in Rathenow: Philip Thonke, Produktionsleiter und Junior des Hauses, und Ronja Lebs, ehemalige Auszubildende und jetzt Konditorin. Wir sprechen über die Ausbildungen zum Bäcker und Konditor, das Arbeiten mit Zucker und Schokolade und das große Vorurteil beim Thema Arbeitszeiten. Warum für Ronja die schönste Schicht die Nachtschicht ist und wie Philip jeden einzelnen Auszubildenden im Betrieb fördern möchte, hört ihr in dieser Folge.

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00:00:00: Wenn man in der Nacht fleißig ist und dann morgens in der Theke die frische Backware sieht,

00:00:04: alles das, was man mit seinen eigenen Händen fleißig hergestellt hat

00:00:07: und es andere Menschen gibt, die da drauf Bock haben und richtig lecker essen wollen und kaufen,

00:00:12: ist das wirklich, wirklich besonders.

00:00:14: Und was vereint denn mehr als leckere Backware oder ein tolles Stückchen Brot?

00:00:19: Mir fällt so schnell nichts ein.

00:00:21: Von A bis Zubi, der BB-Radio Ausbildungspotkast mit Ida.

00:00:27: Meine Gäste heute sind Ronja Lebs, inzwischen ehemaliger Auszubildende und jetzt Konditorin

00:00:33: und Philipp Tonke, Produktionsleiter und Junior des Hauses, bei Bäckerei Tonke in Ratono.

00:00:39: Wir sprechen also über die Ausbildungsberufe zum Bäcker und Konditor.

00:00:44: Die Namen eurer Berufe wissen wir ja jetzt schon, aber das reicht ja nicht.

00:00:48: Also wenn ich mir eine Ausbildung aussuche, dann ist ja oft noch die Frage, was mache ich da tatsächlich?

00:00:55: Also Ronja, was macht man als Konditorin?

00:00:58: Also das ist nicht mit einem Bäcker zu vergleichen.

00:01:00: Die Bäcker sind eher so für die Mehlsachen und Backware zuständig.

00:01:04: Wir als Konditoren, wir stellen eher so süße Sachen her, so Sahne, Zeugs und Torten und die süßen Schnitten halt.

00:01:13: Ist nicht gut.

00:01:15: Und du hast aber auch Konditorin gelernt.

00:01:19: Also der Ausbildungsberuf ist da auch richtig getrennt, ja?

00:01:22: Genau, also ich habe halt meine Ausbildung in zweieinhalb Jahren verkürzt abgeschlossen.

00:01:26: Ich habe vorher Abitur gemacht.

00:01:28: Die Ausbildungen sind getrennt?

00:01:30: Ja, genau, die sind getrennt.

00:01:31: Du könntest jetzt nicht sagen, auch irgendwie sind mir die süßen Schnitten über, ich würde doch gerne mehr mit Mehl machen.

00:01:37: Dann müsste ich eine neue Ausbildung machen, ja.

00:01:39: Okay.

00:01:40: Und Philipp, hast du auch die Ausbildung mal gemacht in die Richtung oder was zu deinem Werdegang?

00:01:45: Mein Werdegang verkürzt, der beschreibt eigentlich auch ganz schön, wie man den Werdegang auch bei uns an der Bäckerei gehen könnte.

00:01:51: Ich bin gelernter Koch.

00:01:53: Das hört sich erst mal ganz komisch an, aber zu der Zeit, als meine Ausbildung begonnen hat oder die Ausbildungszeit,

00:01:59: war noch nicht klar, dass ich wirklich bei uns in der Bäckerei auch arbeiten möchte in unserem Familienbetrieb

00:02:03: und habe somit also den Koch gewählt.

00:02:05: Ich hatte Umgang mit Lebensmitteln, mit Hygiene und eben mit Gästen, mit Menschen.

00:02:09: Und nach meiner Ausbildung war relativ schnell klar, dass ich Süßkrams machen möchte, also den Konditor.

00:02:15: Und war dann ein Jahr lang in Wien, in Österreich und habe dort also im Hotel gearbeitet als Partizier.

00:02:22: Und als das Jahr dort vorbei war und ich genug gelernt habe, beziehungsweise alles Spannende erlebt habe,

00:02:28: war dann für mich ein Jahr Dubai dran und habe in Dubai dann im Bursch Al Arab gearbeitet für ein Jahr

00:02:34: und war dort dann schon Nachtschichtleiter.

00:02:37: Das heißt, dass ich hatte 16 Menschen im Team und wir durften dort quasi auch wieder leckere, süße Sachen machen.

00:02:43: Das war mein Werdegang, also als Konditor, als Bäcker.

00:02:46: Und danach bin ich dann in unseren heimischen Betrieb gekommen, nach Rathenow

00:02:50: und habe dann also die Bäckerausbildung verkürzt gemacht, dann den Bäckermeister, den Konditormeister, den Betriebswirt des Handwerks.

00:02:57: Und bin bei uns eingestiegen und jetzt eben nach, wir haben im Gang sind es schon 17 Jahre Produktionsleiter bei uns

00:03:03: und bin stolz und froh, dass ich ein Team von 120 Mitarbeitern jeden Tag leiten, lenken und anführen darf

00:03:09: und dass wir jeden Tag leckere, tolle Gebäcke herstellen, die anscheinend super gut draußen bei unseren Hörern

00:03:16: beziehungsweise bei unseren Gästen ankommen.

00:03:17: Du hast ja natürlich schon ganz viele Sachen erzählt.

00:03:20: Stell doch nochmal trotzdem kurz euren Betrieb ein bisschen vor.

00:03:24: Also ihr kommt aus Rathenow, ihr habt dann, wenn ihr so viele Mitarbeiter habt vermutlich auch nicht nur eine Filiale.

00:03:30: Ja, also wir sind ein familiengeführtes Handwerksunternehmen, Bäckerei aus Rathenow.

00:03:36: Dort produzieren wir alle unsere Backwaren und liefern sie dann in unsere 67 Fachgeschäfte aus

00:03:43: im Land Brandenburg und in Sachsen-Anhalt.

00:03:45: Und das ganze Bewerkstelligen wird täglich mit ca. 600 Mitarbeitern, die jeden Tag fleißig ihren Mann und ihre Frau stehen

00:03:54: und die Backwaren anmachen bringen.

00:03:56: Und das wird alles dahergestellt, wo du, Ronja, auch eingesetzt bist?

00:04:00: Ja genau, im Backhaus in Rathenow direkt.

00:04:02: Wir haben da ein paar Schichten, also die Nachtschicht und die Frühschicht, da wird dann halt alles hergestellt und morgens verschickt.

00:04:10: Und da habe ich jetzt auch direkt hingehört, mir war gar nicht klar, dass es eine Nachtschicht gibt.

00:04:14: Ich dachte irgendwie, man steht halt sehr früh auf und fängt an, aber man arbeitet tatsächlich die ganze Nacht.

00:04:20: Also wie ist das so?

00:04:21: Womit fängt man dann an und vor allem wie flur?

00:04:23: Na also ich habe jetzt mittlerweile angefangen die Konnitorei zu leiten in der Nacht und ich fange dann meistens um 20 Uhr an

00:04:31: und um 21 Uhr geht dann auch noch eine Schicht los.

00:04:35: Wir sind dann 8,5 Stunden, die man arbeitet, inklusive Pause.

00:04:38: Und um vier kommt dann die Frühschicht, die uns dann ablösen und den Rest machen.

00:04:43: Und ja, wir produzieren dann halt die ganze Nacht und morgens wird dann halt alles frisch verschickt.

00:04:48: Und ja, wir wollen uns ja hauptsächlich auf die Ausbildung konzentrieren.

00:04:53: Deswegen war das bei dir in der Ausbildung auch schon so, dass du auch in den Schichten gearbeitet hast.

00:04:58: Also wie kann ich mir da so den Arbeitsablauf vorstellen, wenn man jetzt ganz neu ist?

00:05:03: Dann kannst du ja nicht alleine schon da in der Nacht irgendwas machen, oder?

00:05:06: Ja, also da weiß ich halt noch ganz genau am Anfang.

00:05:09: Da musste ich halt Frühschicht machen.

00:05:12: War auch in Ordnung.

00:05:13: Ich kannte ja nichts anderes.

00:05:14: Dadurch, dass ich ja in der Schule auch immer früher aufstehen musste und sowas.

00:05:17: Und dann kam Philipp aber irgendwann dann mal zu mir so, hey, könntest du eventuell in der Nacht einspringen?

00:05:24: Da fehlt gerade jemand.

00:05:26: Und dann war ich so ein bisschen, oh, die Nacht durchmachen und sowas.

00:05:30: Schaffe ich eventuell?

00:05:32: Hab dann aber ja gesagt, weil ich bin ein Mensch, ich kann nicht nein sagen.

00:05:36: Und das hat mir dann noch echt gut gefallen und das habe ich Philipp dann auch gesagt.

00:05:40: Und seitdem bin ich kaum noch in der Frühschicht eingesetzt.

00:05:44: Also nachts liegt mir einfach besser.

00:05:46: Das ist einfach viel schöner meiner Meinung nach.

00:05:48: Das heißt, ihr habt aber schon, also gut, Philipp, du bist ja jetzt natürlich sowieso

00:05:52: schon an einem ganz anderen Punkt in der Karriere.

00:05:54: Aber das heißt, ihr habt schon so einen geregelten Tages- und Arbeitsablauf.

00:05:59: Genau.

00:05:59: Also man weiß, worauf man sich einstellen kann.

00:06:01: Ja.

00:06:01: Okay.

00:06:02: Und dann würde ich aber trotzdem gerne noch ein bisschen ausführlich ja darüber sprechen.

00:06:07: Also erst mal Bäcker und Conditor sind zwei ganz getrennte Sachen.

00:06:11: Was ist denn da der große Unterschied, wenn man es lernt?

00:06:14: Musst du vielleicht sagen, Philipp?

00:06:16: Also der große Unterschied zwischen dem Bäcker und dem Conditor ist ganz einfach erklärt.

00:06:21: Die Bäcker kümmern sich um Brot und Brötchen.

00:06:24: Und die Conditoren kümmern sich um den Süßkrams.

00:06:27: Also eine Saanschnitte, eine Torte, eine Hochzeitstorte, kleine Petifurs.

00:06:31: Alles, was Süßes ist, das macht der Conditor Pralinen und Speiseeis.

00:06:35: So wie wir es auch bei uns produzieren jeden Tag oder jede Nacht.

00:06:39: Und der Bäcker kümmert sich eben dann um die leckeren Brote, die Brötchen.

00:06:43: Genau.

00:06:43: Und so ist dann also auch die Ausbildung, die man verkürzt in zweieinhalb Jahren machen kann

00:06:47: oder eben klassisch in drei Jahren.

00:06:48: Und dort lernt man genau das alles von der Pique auf, von ganz klein auf.

00:06:52: Wie der Werdegang eben ist, bis so ein Brot lecker an der Tee liegt.

00:06:55: Und hat man dann auch so eine Stampffiliale oder warst du auch direkt im Backhaus eingesetzt?

00:07:01: Ja, naja, die Ausbildung als Conditor oder als Bäcker, die ist ja sowieso nur im Backhaus.

00:07:07: Genau, also ich war von Anfang an im Backhaus.

00:07:10: Musst du das auch noch so ein bisschen mehr im Kopf sortieren, wie das alles so bei euch aussehen mag?

00:07:14: Irgendwie hat man, finde ich, bei Bäckereien einfach auch oft dieses Bild von den kleinen Läden.

00:07:19: Und das ist natürlich auch einfach große Unternehmen gibt, die woanders backen und dann beliefern.

00:07:23: Das passt noch nicht, das bildet in meinem Kopf aber, das macht natürlich nicht weniger schön.

00:07:27: Na ja, du kannst es dir fast auch in einer kleinen Bäckerei denken.

00:07:31: Also wir produzieren in der Nacht die frische Backware.

00:07:34: Die kommt dann aber eben nicht direkt in die Theke oder in die Filiale, sondern vorher noch schnell auf ein Lkw,

00:07:39: der dann also eine halbe Stunde durchs Land fährt und dann die Filiale beliefert.

00:07:43: Dort ist dann die Verkäuferin, auch die Ausbildung.

00:07:45: Dort machen wir im Verkauf, weil du gerade angesprochen hattest, wo ist der Ausbildungsort?

00:07:50: Also Becker und Konditua, den bilden wir bei unseren Ratno aus.

00:07:54: Und die Fachverkäuferin im Beckerhandwerk, die bilden wir dann in dem Bereich aus, wo der Azubi herkommt.

00:08:00: Also nehmen wir mal an, der Azubi kommt aus Potsdam,

00:08:02: dann wird er natürlich auch in den Filialen oder in einer Stammfiliale in Potsdam eingesetzt.

00:08:06: Oder der Azubi kommt aus der Stadt Brandenburg, dann ist er natürlich auch in Brandenburg eingesetzt.

00:08:11: Und auch da wieder, wie der Azubi ausmöchte.

00:08:14: Wir stellen ja alle Azubis gleich ein, also mit den gleichen Voraussetzungen.

00:08:18: Und manche sind Schnellläufer, so wie Ronja, die er das heute also hier erleben,

00:08:22: die in zweieinhalb Jahren eine Sensationsausbildung mit einer glatten Eins macht und Vorzeige Azubis ist,

00:08:27: wo wir natürlich super stolz drauf sind, dass Ronja das bei uns gemacht hat und absolviert hat

00:08:31: und sich selber immer wieder bewiesen hat, dass sie einfach super schnell vorangeht.

00:08:36: Deswegen sitzt Ronja heute auch hier und macht mit uns diesen tollen Podcast und diese tolle Aufnahme,

00:08:41: weil sie das selber kann und möchte und die Schritte voraus geht.

00:08:44: Und dann gibt es eben aber auch Azubis, die machen nur einen Halbgas, was auch gut ist und völlig in Ordnung,

00:08:50: die also ein bisschen Zeit brauchen und sich etwas langsamer entwickeln.

00:08:53: Und im Verkauf ist das genauso, dass es dann also Azubis gibt, die werden relativ schnell springer, so nennen wir das.

00:08:59: Das heißt also, die sind so füffig und so gut und schnell,

00:09:03: die dürfen dann also zwischen Fachfühlgeschäften springen, also hin und her springen,

00:09:07: weil die einfach super gut und schnell anpassungsfähig sind.

00:09:10: Und manche Azubis, die brauchen eben einen Gang langsamer, was völlig in Ordnung ist

00:09:13: und haben dann ihre Stammfiliale und die Stammabläufe.

00:09:16: Vielen Dank für die Erklärung.

00:09:17: Ronja, wie ist das so in der Berufsschule?

00:09:20: Gibt es da bestimmte Themenfelder, an die du dich gut erinnerst oder die besonders wichtig waren?

00:09:25: Weil klar, wenn man Lebensmitteln arbeitet, dann gibt es bestimmt schon sehr strenge Regeln auch, oder?

00:09:29: Jedes Schuljahr ist halt in vier Lernfelder unterteilt.

00:09:32: Klar haben wir auch noch so was wie Mathe und Deutsch und Englisch.

00:09:36: Aber hauptsächlich ging es halt um die Lernfächer, da hatten wir beispielsweise Lernfachschokolade oder das Lernfachzucker.

00:09:42: Oh, toll.

00:09:44: Ja, oder halt der Umgang mit Sahne oder Hygiene oder sonst irgendwas.

00:09:48: Also es war halt hauptsächlich in Lernfächer unterteilt, wo wir halt jedes Schuljahr was anderes dann gelernt haben.

00:09:54: Was war dein Lieblingsfach oder dein Lieblingsfernfeld?

00:09:58: Ich glaub, das war Zucker.

00:10:00: Okay.

00:10:01: Also das hat mir Spaß gemacht.

00:10:03: Ich hab mich halt dadurch, dass ich halt meine Ausbildung verkürzt habe, hatte ich das Lernfeldschokolade beispielsweise gar nicht,

00:10:08: weil meine Klassenjährerin halt gefragt hat, was ich lieber machen würde,

00:10:11: da ich ja ein halbes Jahr dann in der Schule fehlen würde.

00:10:15: Und da wir in der Prüfung entweder ein Zuckerschau-Stück oder ein Schokoladenschau-Stück machen mussten,

00:10:21: das heißt halt eine Skulptur aus Zucker oder Schokolade herstellen.

00:10:26: Und ich mich dafür eine Zuckerschulptur entschieden habe, habe ich halt gesagt,

00:10:30: so hey, ich würde dann lieber das Lernfeld mit Zucker machen, dass ich halt genau weiß, wie ich wohne und was.

00:10:35: Ja, und das fand ich gut.

00:10:39: Was war deine Skulptur nochmal? Was hast du da gemacht?

00:10:41: Ich habe auf meiner Torte in der Prüfung einen Schwarn aus Zucker hergestellt.

00:10:46: Wow.

00:10:46: Das ist Zucker. Stellt ihr das mal vor, Ida.

00:10:48: Aus Zucker, reinem Zucker, ein Schau-Stück gezogen.

00:10:52: Das hinterher aussieht wie ein Schwarn. Mega cool.

00:10:54: Wie ist denn sonst so der Weg?

00:10:56: Also du hast Abitur gemacht, ist das eine Voraussetzung?

00:11:00: Oder wie sind so die Auszubildenden aufgestellt, die dann zu euch kommen?

00:11:04: Also früher mal, ich betiete es mal, als früher mal war es ja so,

00:11:07: dass man eine bestimmte Voraussetzung brauchte, um die Ausbildung zu starten.

00:11:11: Wir sind mittlerweile ja da, dass es immer weniger Auszubildende gibt

00:11:15: und wir natürlich viel, viel weniger Bewerber haben.

00:11:18: Und für mich kommt es viel, viel mehr mittlerweile darauf an,

00:11:21: dass wir menschlich sind, dass ich den Mensch kennenlernen möchte,

00:11:24: dass ich den Auszubildenden, den jungen Menschen kennenlernen möchte,

00:11:27: welche Fertigkeiten er mitbringt.

00:11:29: Macht er zu Hause handwerkliche Dinge, die Jungs schrauben die am Mobile vielleicht?

00:11:33: Also was bringen sie mit, um einen handwerklichen Job auszuführen?

00:11:37: Und alles andere, sprich die schulische Bildung,

00:11:39: die kriegen wir nachgeschult oder mit Nachhilfeunterricht untersetzt

00:11:43: oder wir helfen ihr auf die Sprünge, so dass wir ihn auf seinem Weg begleiten.

00:11:48: Und das ist heutzutage viel, viel wichtiger, als eine bloße Note zu sehen

00:11:53: und daran zu entscheiden, ja oder nein.

00:11:55: Wir müssen den jungen Menschen heutzutage begleiten, mitnehmen,

00:11:58: fördern und fordern und ihn auf seinem Erwachsenwerden,

00:12:02: die Ausbildung Erwachsenwerden begleiten.

00:12:04: Das ist die Aufgabe, die wir haben.

00:12:06: Also ich find's voll toll, dass Leute wie Ronja denen es so leicht fällt,

00:12:09: eine Ausbildung machen und da so durchstarten.

00:12:12: Aber ich mein, wir haben ja auch viele junge Menschen,

00:12:15: wo vielleicht Deutsch nicht mehr die erste Sprache ist

00:12:18: und auch die wollen ja auf dem Arbeitsmarkt irgendwo mitmachen.

00:12:22: Genau, also auch die sind herzlich willkommen.

00:12:24: Natürlich ist es die Sprachbarriere erst mal da,

00:12:27: aber wir leben ja in 2024.

00:12:29: Und da sollte es ja völlig normal sein,

00:12:31: dass also auch alle anderen, die vielleicht diese Barriere haben,

00:12:35: herzlich bei uns willkommen sind.

00:12:37: Es kommt da natürlich schon, da muss man dann wieder

00:12:39: so ein bisschen zurück rudern, darauf an, wie sehr sie es selber möchten.

00:12:42: Möchten sie Deutsch an der Schule bei uns mitlernen,

00:12:44: also Fachsprache und Tor Becker wissen,

00:12:47: dann ist das kein Thema, wenn es daran nicht scheitert, Vollgas.

00:12:51: Das heißt, was ich mir jetzt auf jeden Fall gemerkt habe,

00:12:53: was man an Eigenschaften mitbringen sollte,

00:12:55: ist auf jeden Fall Lust, auch mit den Händen zu arbeiten, Handwerk.

00:12:59: Und... - Leidenschaft.

00:13:02: Ja, Leidenschaft. - Eine große Portion Leidenschaft.

00:13:04: Und wie gesagt, ich finde auch einfach,

00:13:06: die Arbeit mit Lebensmitteln ist was ganz Besonderes.

00:13:08: Wenn man stellt etwas her, was andere Leute verzehren

00:13:11: und im besten Fall genießen, das finde ich auch einfach total...

00:13:14: Also total schönen Gedanken.

00:13:16: Ja, ich finde es auch super,

00:13:18: wenn ich die Sachen in der Nacht herstelle

00:13:20: und die dann morgens in der Tegel liegen und gekauft werden,

00:13:24: das ist ein schönes Gefühl.

00:13:26: Musst du auch oft für Privats was machen?

00:13:28: Also wirst du jetzt öfter mal gefragt,

00:13:30: kannst du nicht ein Torte backen oder so?

00:13:32: Ja, auch das. - Ganz normal.

00:13:34: Gehört dazu.

00:13:36: Also kommt nicht selten vor, das heißt, hey, ein Geburtstag,

00:13:40: kannst du mal das und das und wäre das und das möglich?

00:13:44: Also ich musste vor Kurzem,

00:13:46: habe ich eine Anna und Essa-Torte hergestellt.

00:13:48: Cool. - Ja.

00:13:50: Da habe ich wirklich viel Herz reingesteckt.

00:13:53: Und es ist dann wahrscheinlich auch sehr gut angekommen.

00:13:56: Ja, sehr gut.

00:13:58: Ich krieg auch immer super gutes Feedback.

00:14:00: Also da freut man sich immer drüber.

00:14:02: Macht ihr auch im Betrieb so Kundenwünsche?

00:14:05: Also könnte ich jetzt auch sagen,

00:14:07: Geburtstag eine Bäckerei-Tunke-Torte.

00:14:10: Sehr schön, dass du fragst.

00:14:12: Ja, natürlich.

00:14:13: Also natürlich machen wir auch individuelle Aufträge im Rahmen der Möglichkeiten.

00:14:17: Also natürlich, wenn Bibira dir ankommt, wir brauchen eine Geburtstagsparty-Torte oder

00:14:22: wir brauchen eine Ausbildung, Azubi-Torte.

00:14:24: Da kriegen wir sicherlich auch da wieder eine richtig leckere und tolle Torte hin.

00:14:28: Cool.

00:14:29: Weil ich glaube, was natürlich auch dann das Ding ist, vielleicht ich weiß nicht, ob es

00:14:33: schon in der Ausbildung ist, das müsst ihr mir jetzt mal sagen, dass es ja auch ein sehr

00:14:36: kreativer Beruf ist.

00:14:37: Ist es ja.

00:14:38: Also wenn ich überlege, ich habe jetzt die Torten, die wir machen, wenn da mal kommt, so ja Kundenbestellung

00:14:44: und überleg dir mal was total Tolles.

00:14:46: Hatt ich jetzt vor kurzem erst, da hatte ich eine Heidelberg-Joghurt-Torte und da hieß

00:14:50: es ja, mach mal da ein bisschen Blumen dran, so echt Blumen und so was.

00:14:55: Strauß steht da, musst du dann da alles so mal ein bisschen machen und so was.

00:14:59: Da sitze ich dann auch erst mal dran, überlege, wie kann ich das jetzt am besten machen,

00:15:02: so dass es gut aussieht.

00:15:03: Ja.

00:15:04: Ich habe mir auch schon im Vorhinein Gedanken darüber und plan das so ein bisschen im Kopf

00:15:08: und dann geht es ran da und im besten Fall sieht es dann gut aus.

00:15:12: Also da kann man ja mal ganz klar auch das Geheimnis "Lüften" in Anführung strechen.

00:15:16: Die Torte war für mich, die habe ich bestellt, weil ich sie brauchte, für eine Familienparty.

00:15:21: Ja.

00:15:22: Und dann habe ich Ronja gebeten, weil ich natürlich weiß, dass sie das schön macht, habe ich sie

00:15:26: gebeten.

00:15:27: Also die Grundvoraus sind so mal, die Torte brauche ich und die Blumen müssen da drauf

00:15:30: und den Rest, viel Spaß, mach was Schönes draus.

00:15:33: Und das fordert natürlich dann auch einen jungen Konditor heraus und sagt, okay, jetzt

00:15:37: gehen wir mal Gas.

00:15:38: Das macht unseren Job auch mega interessant.

00:15:40: Es kann auch Aufträge geben, die dann kontinuierlich abgehandelt werden müssen, Sahneschnitten produzieren

00:15:45: oder Erdbeerkuchen jetzt im Frühjahr produzieren.

00:15:49: Das ist natürlich dann eine Arbeit, die erstreckt sich über 60 Blächer, über 80 Blächer Erdbeerkuchen.

00:15:54: Aber es gibt dann auch wieder die individuelle Tortenherstellung, eine Elser-Torte, eine Bluntorte,

00:16:00: Hochzeitstorten, wenn wir dann also 5 oder 6 Stöcke je Hochzeitstorte haben.

00:16:03: Die machen die individuell angepasst auf, die Hochzeit sind.

00:16:06: Das macht natürlich mega Spaß und Laune.

00:16:08: Aber es war dann wahrscheinlich auch ein bisschen stressig, oder?

00:16:11: Weil dann man denkt, oh Gott, wenn jetzt der Chef meinen Produkt danach sehen will, dann

00:16:16: muss es natürlich jetzt auch seinen Ansprüchen ja noch genügend nicht nur den eigenen.

00:16:19: Naja, also stressig jetzt nicht unbedingt.

00:16:23: Ich bin sowieso so ein Mensch.

00:16:25: Ich will alles perfekt machen.

00:16:26: Okay.

00:16:27: Aber Philipp ist ja auch nur ein Mensch und hätte es ihm nicht gefallen, hätte er mir

00:16:30: das sagen können, hätte ich akzeptiert so und dann hätte ich es nächstes Mal dann besser

00:16:33: gemacht.

00:16:34: Okay, also wäre in Ordnung.

00:16:35: Sehr angenehm Umgang.

00:16:36: Genau, also das wäre vielleicht auch noch zu sagen, dass ein großer Vorteil ist in unserer

00:16:41: Ausbildung bei uns im Hause, dass wir also flache Hierarchien haben.

00:16:44: Ich selber bin der Ausbilder in der Kontytorei und wie du ja schon mitbekommst, ist das

00:16:48: ein ganz normales Du und Du auf Augenhöhe.

00:16:51: Und wenn wir alle im Team gut und produktiv nach vorne gehen, dann haben wir alle den

00:16:55: Job geschafft.

00:16:56: Und deswegen so wie Ronja das gerade beschreibt, es ist genau richtig.

00:17:00: Natürlich ist es schon was Besonderes, wenn man jetzt für den Junior eine Torte machen

00:17:03: muss.

00:17:04: Aber so wie es Ronja sagt, es ist ja auch nur, bin ja nur ich.

00:17:07: Und am Ende macht man es halt so gut wie man kann und es ist ja auch was Subjektives.

00:17:11: Ich kenne es auch.

00:17:12: Immer wenn man kreativ arbeitet, gibt es Leute, die sagen, oh mein Gott, es ist so cool geworden,

00:17:16: mega.

00:17:17: Und es gibt Leute, die sagen, mir gefällt es nicht so.

00:17:20: Dann wäre auch vielleicht daraus schon die Überleitung zu meiner nächsten Frage, nämlich

00:17:24: was ist denn für euch das Schönste an eurem Beruf?

00:17:27: Ich glaube also dadurch, dass ich in der Nacht ziemlich gerne arbeite, ist es der frische

00:17:32: Brötchengeruch morgens um zwei.

00:17:34: Aber auch das Torten produzieren, das finde ich total super.

00:17:39: Also ich liebe es.

00:17:40: Ich liebe es von Anfang bis Ende dieser Tortenaufbau und Dekorieren und alles.

00:17:45: Das heißt, man macht dann eine Torte auch wirklich ganz alleine.

00:17:47: Also man kann das komplett.

00:17:49: Genau.

00:17:50: Mega.

00:17:51: Und für dich?

00:17:52: Wenn man in der Nacht ans Backhaus kommt und zur Arbeit kommt, strömt draußen schon

00:17:55: der frische gebackene Duft von Bienenstich durch die Luft.

00:17:58: Das macht natürlich was mit einem, wenn man das so schön frisch riecht, diesen Bienenstich,

00:18:02: diesen leckeren Geruch.

00:18:04: Und wenn man in der Nacht fleißig ist, so wie Ronja gerade schon sagt, und dann morgens

00:18:09: in der Theke die frische Backware sieht, alles das, was man mit seinen eigenen Händen fleißig

00:18:13: hergestellt hat und es andere Menschen gibt, die da drauf Bock haben und richtig lecker

00:18:17: essen wollen und kaufen, ist das wirklich, wirklich besonders.

00:18:21: Und was vereint denn mehr als leckere Backware oder ein tolles Stückchen Brot?

00:18:26: Mir fällt so schnell nichts ein.

00:18:28: Das stimmt.

00:18:29: Also wenn man sagt, ich habe was gebacken, kommt alle an.

00:18:33: Genau.

00:18:34: Dann geht es relativ schnell auch, ja, wo muss ich hinkommen?

00:18:36: Wann bin ich da?

00:18:37: Ja.

00:18:38: Jetzt habt ihr aber auch schon so viel von Nachtschichten gesprochen und natürlich

00:18:42: habe ich auch rausgehört, dass es für dich, Ronja, gar kein Thema ist oder dass du es

00:18:46: dir sogar gewünscht hast.

00:18:47: Aber es ist ja schon für viele Menschen so was, was man schnell im Kopf hat.

00:18:52: Komische Arbeitszeiten sind irgendwie ein Hindernis.

00:18:55: Gerade bei Becker oder Conditor habe auch ich um ehrlich zu sein erst mal daran gedacht,

00:18:59: ja, nee, keine Ahnung, irgendwie um drei Uhr anfangen, kein Bock.

00:19:03: Wie ist es denn in echt?

00:19:05: Also, dass das deine ersten Gedanken waren, ist völlig normal, ich kann nicht beruhigen,

00:19:10: dass man also als Becker, da muss man ja so früh aufstehen.

00:19:13: Ja, natürlich.

00:19:14: Das ist das Erste, was so in den Kopf reinkommt.

00:19:17: Also bei uns gibt es mehrere Schichtmodelle und alle sind zu belegen.

00:19:21: Das heißt also, wir haben eine Nachtschicht, die beginnt bei uns um 20 Uhr und dann in

00:19:25: die Nacht hinein.

00:19:26: Das ist die beliebteste Schicht, ja, auch wenn sich das komisch anhört für so normale

00:19:30: Menschen, die draußen jetzt gerade Radio hören vielleicht.

00:19:32: Aber das ist die beliebteste Schicht.

00:19:34: Dann gibt es eine Frühschicht bei uns, die beginnt um vier Uhr.

00:19:37: Dort produzieren wir die Produkte für den Tag und für den nächsten Tag zur Vorbereitung.

00:19:42: Die Vorbereitungsschicht, so nennt sich das.

00:19:44: Und dann gibt es noch mal eine Mutti-Schicht, so nennen wir die liebevoll.

00:19:47: Das heißt also, da dürfen die Mamas erst die Kinder morgens fertig machen zur Kita bringen

00:19:52: und dann dürfen die um 7 Uhr durchstarten und bei uns diese 7 Uhr Schicht belegen.

00:19:57: Und wenn es um die Azubis geht, dürfen die Azubis auch in allen Schichten arbeiten, so

00:20:01: wie sie sich wohl fühlen.

00:20:03: Und bei dem einen kommt raus, wie Baronia, Nachtschicht.

00:20:06: Ich frage einmal und dann warst du dabei.

00:20:08: Sieht nie wieder raus, verliebt, schockverliebt in die Nachtschicht.

00:20:11: Und dann gibt es aber auch Azubis, die ganz klar sagen, ich mag das am Tage auch gerne

00:20:16: und lass mich diese 4 Uhr Schicht ausprobieren, ob ich mich da wohl fühle.

00:20:19: Und so tasten wir uns mit jedem Azubi Stück für Stück ran, wie er sich wohl fühlt.

00:20:24: Wie machst du das dann, Ronja, wenn du jetzt 2 Wochen Urlaub hast?

00:20:27: Bleibst du dann in deinem Rhythmus oder kannst du dann auch schnell umschalten?

00:20:32: Nee, ich schalte meistens schnell um.

00:20:34: Also das dauert dann eventuell mal so 1, 2 Tage.

00:20:39: Aber eigentlich kriege ich das immer relativ gut wieder hin.

00:20:42: Also ich kam mir jetzt auch aus der Nachtschicht vorgestern.

00:20:45: Musste ja dann heute früh wieder aufstehen.

00:20:47: Es hat gut funktioniert.

00:20:49: Ich bin gestern Abend dann wieder ins Bett.

00:20:50: Klar darf ich dann, wenn ich dann halt nach der Nachtschicht schlafen gehe, nicht ganz

00:20:54: so lange schlafen, dass ich dann halt abends wieder schlafen kann.

00:20:56: Aber das funktioniert dann auch mal.

00:20:57: Philipp, du hattest das vorhin auch schon mal in unserem Vorgespräch gesagt.

00:21:01: Es gibt so viele Berufe, wo man richtig im Schichtsystem arbeitet.

00:21:04: Und man redet sich das halt einfach dann auch oft schlecht, oder?

00:21:08: Naja, also schlecht.

00:21:09: Es ist eben dieses Vorurteil, was wir leider mit uns rumschleppen als Bäckerberuf.

00:21:13: Dass es eben schnell sofort heißt.

00:21:15: Also Ausbildung Bäcker, naja, ja, aber da muss ich ja so früh aufstehen.

00:21:18: Und ich frage mich dann immer, was machen denn andere Ausbildungsberufe, die

00:21:23: Krankenschwester im Vierschichtsystem, der Busfahrer, der in der Nacht die Leute

00:21:27: fleißig zur Arbeit bringen muss oder der Polizist, der Ansel Wester.

00:21:31: Schauen muss, dass alles in Ordnung ist.

00:21:33: Die haben auch alle die Nachtschicht.

00:21:35: Aber komischerweise sagt man da nicht, oh, Busfahrer.

00:21:38: Da muss ich aber in der Nacht Bus fahren.

00:21:40: Also das ist immer ein bisschen komisch.

00:21:42: Ich würde mir wünschen, dass es im Bäckerberuf, dass wir dorthin kommen,

00:21:46: dass wir sagen, Bäcker, du möchtest eine Bäckerausbildung machen

00:21:48: oder eine Konditorenausbildung.

00:21:50: Boah, geil, wann kann ich zum Naschen kommen?

00:21:52: Hast du es gut, dass du das jeden Tag.

00:21:53: Ganz genau.

00:21:54: Eine wichtige Frage noch, darf man bei euch auch Sachen probieren,

00:21:58: wenn man bei euch arbeitet?

00:22:00: Na, das ist doch Voraussetzung.

00:22:02: Ich meine, du musst ja deine Produkte, die Qualität testen.

00:22:07: Du musst ja gucken, ob es schmeckt, bevor du es rausgibst.

00:22:10: Wenn du es herstellst, dann probierst du automatisch.

00:22:13: Schmeckt es, musst du da eventuell noch irgendein Gewürz ranmachen

00:22:16: oder das nochmal anpassen, so dass es dann im Idealfall perfekt ist.

00:22:22: Und wer kann denn wieder stehen, wenn frisch gebackene Brötchen

00:22:25: oder eine schönes, leckeres Ciabatta aus dem Ofen kommt,

00:22:28: noch warm, knackig duftet?

00:22:30: Und wer kann denn da wieder stehen, das nicht anzuschneiden

00:22:33: und so ein schönes, leckeres, warmes frisches Brot zu essen?

00:22:35: Ich nicht.

00:22:37: Ich könnte es auch nicht.

00:22:38: Das sind bei uns schon mal einig.

00:22:41: Ich würde aber trotzdem auch gerne noch mal

00:22:44: so ein bisschen über Herausforderungen sprechen,

00:22:46: weil ich glaube, jeder Beruf hat schöne Seiten

00:22:48: und die sind auch wichtig, aber auch trotzdem Dinge,

00:22:51: die vielleicht manchmal schwierig sind.

00:22:52: Also ich muss jetzt zum Beispiel auch daran denken,

00:22:55: dass ja auch in der letzten Zeit

00:22:57: die Preise für Ruhstoffe zu zeigen sind,

00:22:59: was dann auch im Verkauf sich bestimmt zeigt.

00:23:03: Denkt ihr über sowas auch manchmal nach?

00:23:04: Also ist das Thema oder ist das für euch im Betrieb eigentlich in Ordnung?

00:23:08: Also natürlich, es ist ein ständiger Begleiter

00:23:10: und es wäre fatal, wenn wir da nicht darauf schauen würden,

00:23:13: was der Markt macht, der Einkaufsmarkt bzw. der Verkaufsmarkt.

00:23:17: Aber in Bezug auf die Ausbildung haben die Auszubildenden bei uns

00:23:22: einen absolut bombensicheren Ausbildungsplatz.

00:23:25: Und wenn sie gut abschließen, also die Ausbildung gut beenden,

00:23:29: übernehmen wir sie auch zu 100 Prozent danach in unser Team.

00:23:32: Und das würden wir nicht machen,

00:23:33: wenn wir nicht für Sicherheit sorgen.

00:23:35: Und das zählt natürlich dazu, klar.

00:23:37: Aber der Azubi braucht sich da überhaupt keine Gedanken,

00:23:39: doch mal machen, ob draußen Ruhstoffe doppelt so dreifach so teuer geworden sind.

00:23:44: Das machen alles wir.

00:23:46: Du hast gerade noch über Herausforderungen geredet für Azubis.

00:23:50: Ich würde es so beschreiben, wie es auch zu Hause ist.

00:23:54: Also wenn man zu Hause bei Mama oder bei Papa

00:23:57: gerne auch mal den Geschirrspüle ausräumt

00:24:00: oder mal einen Müll rausbringt oder mal sein Zimmer aufräumt,

00:24:03: dann ist in der Familie halbwegs alles gut.

00:24:06: Dann kann man das miteinander hinkriegen.

00:24:07: Und so läuft es bei uns auf der Arbeit auch nur ein bisschen größer.

00:24:11: Wenn das Team funktioniert, wenn ich fleißig bin,

00:24:13: wenn ich mehr Mühe gebe,

00:24:15: natürlich kann es dann im Team auch super gut funktionieren

00:24:17: und jeder steht für jeden ein.

00:24:18: Und Ronja hat es heute schon so schön betitelt und hat gesagt,

00:24:21: meine Familie, also die Arbeitsfamilie.

00:24:24: Und das ist nicht über- und untertrieben.

00:24:27: Es ist wirklich eine... - Gar so gar nicht.

00:24:29: Es ist wirklich eine schöne,

00:24:31: schönes Mitten in einer Konditorei bei uns.

00:24:33: Aber wenn es um Herausforderungen geht,

00:24:36: man kann natürlich auf Menschen treffen,

00:24:38: auch im Arbeitsleben, die einem mal nicht schmecken

00:24:40: oder weniger schmecken oder die eine andere Auffassung haben.

00:24:44: Aber das ist bereits vorher in der Schule auch schon passiert,

00:24:46: dass man auf Mitschüler trifft, die einem nicht schmecken.

00:24:49: Und das wird im privaten, im Freundeskreis

00:24:51: oder im späteren Arbeitsleben auch immer so sein,

00:24:53: dass man auf Menschen trifft, die man vielleicht nicht so mag.

00:24:55: Dann hat es nicht unbedingt was mit der Ausbildung im Bäcker

00:24:58: und Konditorenhandwerk zu tun,

00:24:59: sondern mit dem eigenen Standing

00:25:01: bzw. mit dem eigenen Miteinander,

00:25:02: wie man selber darüber denkt und damit umgeht.

00:25:05: Zum Schluss würde ich gerne natürlich was Positives noch mal besprechen.

00:25:08: Und zwar, Ronja, du hast schon gesagt,

00:25:10: dein Lieblings-Leerenfeld war ja Zucker.

00:25:13: Ich wüsste nämlich gerne, was jetzt das ist,

00:25:16: was ihr am liebsten herstellt.

00:25:19: Oh.

00:25:20: Ja, schwer zu sagen.

00:25:22: Da gibt es so vieles.

00:25:23: Ich bin nämlich so eine kleine Naschkatze,

00:25:25: aber ich glaube doch, es wären die Torten bei mir.

00:25:28: Also die stelle ich doch gerne her.

00:25:30: Hast du da eine bestimmte Geschmacksrichtung?

00:25:33: Gibt es bei dir eher Schokolade oder Äobst?

00:25:34: Oder sind die Buttercream-Torten, die ich gerne mache?

00:25:38: Also ich bin bei uns im Hause auch für die Produktentwicklung zuständig.

00:25:43: Ich mache das gerne, weil es aus meiner Wieder her rauskommt.

00:25:46: Das heißt also, ich entwickel bei uns auch die Produkte im Hause.

00:25:50: Und das macht natürlich Spaß, wenn man von einer Pique auf,

00:25:52: von ganz klein, von "Wir machen einen leckeren Vanille-Rührboden",

00:25:56: dazu braucht man eine leckere Sahne, was könnte man miteinander kombinieren.

00:26:00: Und wenn man diese Produkte auf den Weg bringt und mitbegleitet

00:26:03: und später dann irgendwann fertig in der Theke als Verkaufskracher liegen hat,

00:26:07: dann ist das natürlich ein tolles Gefühl.

00:26:09: Das macht das eben witzig.

00:26:10: Und auf diesem Weg begleiten uns eben auch unsere Azubis oder auch die Mitarbeiter.

00:26:15: Ich stelle das immer bei uns in der Kontytore her.

00:26:17: Alle Mitarbeiter können sehen, was es Neues gibt, was ich da Neues mache.

00:26:20: Und ganz häufig ist es ganz witzig, häufig so,

00:26:23: dass die Mitarbeiter dann schon ankommen,

00:26:25: wenn ich dann also in die Kontytore komme und da irgendwas Neues ausprobiere.

00:26:28: Das sieht man dann über die Schulter schauen.

00:26:29: Und irgendwer traut sich denn so, was haben wir denn da wieder Neues?

00:26:34: Weil die wollen natürlich auch wissen, was dann irgendwie wieder was Neues kreiert wird.

00:26:37: Beziehungsweise, wenn auch der Mitarbeiter sieht,

00:26:40: dass das, was wir da tun, unser Handwerk, unser tägliches Handwerk ist.

00:26:43: Und die Ideen kommen nur aus der Schmiede daher, wo wir unser Wirkungskreis haben.

00:26:47: Und oft ist es auch so, dass Mitarbeiter dann natürlich sagen,

00:26:51: ah, du ist mir ganz schön süß, machen wir ein bisschen weniger.

00:26:53: Oder wir brauchen noch eine Fruchtnote oder hast du schon mal ausprobiert,

00:26:56: statt hin mehr ein Erdbeeren zu nehmen.

00:26:58: Und das macht es natürlich belebt und lecker.

00:27:00: Also, dann fassen wir noch mal zusammen.

00:27:02: Was kann man bei der Bäckerei Tonke alles lernen und wohin sollte man sich melden?

00:27:08: In der Bäckerei Tonke bilden wir die drei Ausbildungsbüro für den Bäcker,

00:27:11: den Kontytore und die Fachverkäufer im Bäckerhandwerk aus.

00:27:15: Und der Kontytore und der Bäcker, den kannst du bei uns lernen im Backhaus in Rateno.

00:27:20: Dort ist die Ausbildungsstätte.

00:27:22: Und im Verkauf ist es so, dass du einfach in der Filiale, wo du sonst immer schon einkaufst,

00:27:26: dann auch deine Ausbildung machen darfst.

00:27:28: Und bewerben kannst du dich ganz einfach unter www.tonke.de.

00:27:32: Und Tonke mit TH.

00:27:33: Jawoll.

00:27:34: Ihr werdet alles gefragt, was wichtig ist, bewerbt euch dort.

00:27:37: So könnt ihr euch bei uns melden.

00:27:39: Ihr könnt auch uns anrufen, ganz einfach.

00:27:41: Ihr könnt uns auf Messen begrüßen.

00:27:44: Der einfachste Weg ist, irgendeinen Kontakt dalassen und wir kümmern uns.

00:27:47: Seid ihr auch auf Instagram zum Beispiel oder auf Facebook, dass man sich vielleicht auch mal was an.

00:27:51: Schauen kann.

00:27:52: Genau, natürlich sind wir auch vertreten auf Instagram.

00:27:55: Auch dort wieder mit kleinen, süßen Reels.

00:27:58: Schaut mal rein.

00:27:58: Dann vielen Dank für die Auskunft.

00:28:00: Und hoffentlich bis bald.

00:28:02: Ich glaube, ich muss auch mal bei euch vorbeikommen.

00:28:03: Danke, Philipp. Danke, Ronja.

00:28:04: Vielen, vielen Dank. Alles Gute.

00:28:05: Ciao.

00:28:06: Wiedersehen.

00:28:07: BB Radio.

00:28:08: Von A bis Zubi.

00:28:10: Alle Infos auf BBradio.de.

00:28:13: Copyright WDR 2021

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