Agentur für Arbeit Spezial: Tischler - mit Lisa-Marie Beelitz und Lucas Zwank von MB Fensterbau

Shownotes

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Heute habe ich zwei Gäste von MB Fensterbau und Tischlerei aus Bad Belzig: Die Auszubildenden Lisa-Marie Beelitz und Lucas Zwank. Wir sprechen über die Ausbildung zum Tischler, welche Vorteile die Arbeit mit Holz hat und wie wichtig Augenmaß ist. Warum für Lucas die CNC das Nonplusultra ist, was Lisa an der Berufsschule überhaupt nicht gefällt und wie schön es ist, nach Kiefer zu durften, hört ihr in dieser Folge. Außerdem ist die Berufsberaterin Antje Raue von der Agentur für Arbeit dabei.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Das ist auch immer ganz angenehm nach dem Arbeiten.

00:00:02: Wenn man viel mit dem Brotstoff heute zu tun hatte,

00:00:05: dann riecht man auch angenehm.

00:00:06: Das wird mir auch immer wieder gesagt, wenn ich nach Hause komme.

00:00:10: Ich rieche sehr oft nach Kiefer.

00:00:11: Von A bis Zubi, der BB-Radio-Ausbildungspotcast mit Ida.

00:00:17: In diesem Podcast stellen wir verschiedenste Ausbildungsprofe vor,

00:00:20: um zu zeigen, wie viele Möglichkeiten es eigentlich

00:00:23: bei der Berufsweih gibt.

00:00:25: Unterstützung haben wir in dieser Folge von der Agentur für Arbeit

00:00:29: und Berufsberaterin Antje Rauer.

00:00:31: Dazu habe ich immer tolle Unternehmen aus Brandenburg und Berlin zu Gast.

00:00:34: Diese Woche MB Fensterbau und Tischlerei aus Bad Belzig

00:00:38: mit Lisa Marie Belitz,

00:00:39: auszubildende im Familienbetrieb im dritten Jahr

00:00:42: und Lukas Zwang, auszubildender im zweiten Jahr.

00:00:44: Wir sprechen über den Ausbildungsberuf zum Tischler.

00:00:47: Ist ja auch ein bisschen wie ein Vorstellungsgespräch.

00:00:50: Man muss sich erst gegenseitig kennenlernen und beschnuppern.

00:00:53: Lisa, was macht euer Betrieb genau, worauf seid ihr spezialisiert?

00:00:57: Wir fertigen dort Brandschutzfenster und Brandschutztüren aus Holz.

00:01:00: Deshalb sind wir auch ganz klassisch eine Tischlerei.

00:01:03: Und wir sind auch beide in Belzig eingesetzt, in unserer Werkstatt.

00:01:07: Ist man dann aber viel unterwegs,

00:01:09: also fahrt ihr auch viel zu Kunden oder im Baustellen?

00:01:11: Also, als ich meine Ausbildung angefangen habe,

00:01:14: sind wir noch zu Montagen gefahren.

00:01:16: Und jetzt ist es eigentlich so, dass wir nur noch in der Werkstatt sind

00:01:21: und höchstens mal was ausliefern müssen.

00:01:23: Antje, was denkst du so, was für Talente braucht man,

00:01:26: um guter Tischler oder Tischlerin zu werden?

00:01:29: Auf jeden Fall gutes Augenmaß.

00:01:31: Viele unterschätzen dabei tatsächlich auch die räumliche Vorstellungskraft.

00:01:35: Wenn ich so Dinge in der Hand habe, muss ich mir vorstellen,

00:01:38: zumindest grob, wie wird es dann später auch tatsächlich fertig aussehen.

00:01:41: Die Wahrnehmung von Gegebenheiten,

00:01:43: beispielsweise hier, ist es dann eher so reduziert auf das Thema Brandschutz.

00:01:48: Aber bin ich jetzt in einem alten Bauernhaus

00:01:51: und ich habe da ein schmales Fenster direkt vor einer Spüle.

00:01:54: Da kann ich nicht ein Fenster einbauen,

00:01:56: weil dann kriege ich höchstens nichts Fenster nicht mehr,

00:01:59: auch wenn die Spüle fertig ist.

00:02:00: Das sind so Gegebenheiten, die muss ich tatsächlich im Vorfeld schon sehen.

00:02:04: Dazu zählt auf jeden Fall das Augenmaß

00:02:07: und Kreativität und problemlose Fähigkeit.

00:02:09: Vor meiner Tischlerausbildung hätte ich auch gar nicht gedacht,

00:02:12: wie das so ist, mit dem auf einem Millimeter arbeiten.

00:02:15: Manchmal halt auch auf einem halben Millimeter.

00:02:17: Wie das so funktioniert.

00:02:19: Und das ist auch funktioniert, dass man es irgendwann hinkriegt.

00:02:23: Man kann sich auch ein bisschen reindenken

00:02:25: und auch mal mit kleinen Niederlagen leben

00:02:27: und manche Sachen noch mal neu machen, aber dann klappt das auch.

00:02:30: Ich habe festgestellt, zum Anfang,

00:02:32: dass man auch ziemlich viel im Kopf rechnen muss.

00:02:35: Das sollte man ein bisschen hinkriegen.

00:02:36: Eins plus eins kriegt ja jeder hin.

00:02:39: Das war schon ein bisschen überrascht.

00:02:41: Man arbeitet dann auch viel mit Formen und Flächen.

00:02:44: Das heißt, bei eins plus eins bleibt es wahrscheinlich nicht.

00:02:47: Nee, das sind wir so bei 1.500 manchmal.

00:02:49: Ja, auch umrechnen.

00:02:51: Ich dachte, dass ich gut umrechnen kann

00:02:53: und Mathe auch so halbwegs hinkriege.

00:02:55: Aber dann, weil sie nicht ein Kollege gibt,

00:02:57: ihr den Maß in Zentimetern und dann der nächste in Metern.

00:03:00: Du brauchst aber eigentlich ein Millimeter.

00:03:02: Oder die in die Metern.

00:03:04: Ja, also verrückt, dass man da wirklich auch manchmal,

00:03:07: darf man das so sagen, manchmal auch durcheinanderkommt.

00:03:10: Ich glaube, das ist okay.

00:03:12: Für mich war es noch schwierig,

00:03:13: weil ich habe für mich immer alles in Zentimetern

00:03:16: oder in Metern gerechnet gehabt.

00:03:18: Aber bei uns wird eigentlich alles in Millimetern angegeben.

00:03:21: Da musste man sich darauf umstellen,

00:03:23: dann hatte man ein Maß im Kopf,

00:03:25: da musste man das erst mal umrechnen.

00:03:27: Da sind schon die ein oder anderen Fehler passiert.

00:03:30: Aber Millimeter reicht dann auch.

00:03:31: Also, ihr habt jetzt nicht noch so eine spezielle, noch kleinere Einheit.

00:03:35: Also, an sich doch tatsächlich schon.

00:03:37: Am Hobel, da, wo wir quasi Holz abrichten,

00:03:40: das ist quasi eine Winkelkante, sind 90 Grad.

00:03:43: Da gibt es auch gerade, wenn man Sachen für die CNC vorbereitet,

00:03:46: dann muss man auch, wie man es sieht, 90,6 oder 19,5 als Maß.

00:03:50: Und dann muss man auch zum Beispiel,

00:03:52: da gibt es dann so ein Matchschieber,

00:03:54: und da misst man dann wirklich auch nach, ob das auch 90,16 ist.

00:03:57: Weil für die CNC ist es wichtig, dass man da geregte Toleranzen hat.

00:04:01: Muss man auch erst mal noch ein bisschen üben.

00:04:04: Gott, jeder Mikrometer zählt hier, ist ja wie beim Fahrzeugbau.

00:04:07: Aber Antje, habt ihr auch Möglichkeiten,

00:04:09: dass man selber, wenn man es noch nicht weiß,

00:04:11: seine Talente rausfindet, oder?

00:04:13: Ja, natürlich.

00:04:14: Wir haben die meisten Schulen im Rahmen der Berufsorientierung

00:04:18: die Potenzialanalyse.

00:04:19: Dann im Rahmen der Schule hast du dann natürlich auch die Möglichkeit,

00:04:23: zu sagen, okay, wir probieren uns selber mal aus.

00:04:25: Schülerpraktika, etc.

00:04:26: Wir selber haben online einen richtig, richtig guten

00:04:29: Berufsorientierungsbereich.

00:04:31: Zum Beispiel haben wir den Check-U.

00:04:33: Da kann man sich im Allgemeinen erst mal austesten,

00:04:36: was ist meine Stärke, wo liegen meine Kompetenzen?

00:04:39: Kleiner Spoiler, die Ladies denken übrigens immer,

00:04:41: sie sind in Mathe nicht so gut.

00:04:44: Und dann rausgerechnet sie, was die Rechenleistungen angeht,

00:04:47: echt gut.

00:04:48: Und die Herren, die immer denken, Mathe, kann ich locker.

00:04:51: Die schneiden da immer nicht so gut ab.

00:04:53: Es ist tatsächlich sehr, sehr witzig.

00:04:55: Wir haben aber natürlich auch unsere Profis

00:04:57: von dem Fachdienst, Berufspsychologischer Service.

00:05:00: Also, wenn wir da dann wirklich hart auf hart gucken wollen,

00:05:03: ist jemand perfekt geeignet für einen speziellen Beruf,

00:05:06: dann haben wir da auch unsere Berufswahltests.

00:05:08: Und ich finde es auch vor allen Dingen in Bereichen,

00:05:10: wo das Augenmaß sehr, sehr wichtig ist, ganz gut.

00:05:13: Wenn wir in den Druck gehen, möchte irgendwas mit Farben machen,

00:05:16: dann ist es schon wichtig zu wissen, habe ich eine rot-grüne Späche.

00:05:19: Also, im normalen Straßenverkehr wird die nicht auffallen.

00:05:22: Aber wenn ich die 5.000 verschiedenen Grünsorten unterscheide muss,

00:05:26: dann ist das schon wichtig.

00:05:27: Und das können wir im Vorfeld rausfinden,

00:05:29: bevor es gleich in die falsche Richtung geht.

00:05:32: Es gibt so ein Film, ich weiß nicht, über den Kent Little,

00:05:34: Miss Sunshine.

00:05:35: Da ist Mähchen und der große Bruder, der will unbedingt Pilot werden.

00:05:38: Und dann stellt er fest, dass er eine rot-grüne Späche hat

00:05:41: und das muss man nicht mehr machen können.

00:05:43: Dann lass uns dann mal direkt beibleiben,

00:05:45: wie habt ihr euch dann eigentlich entschieden,

00:05:47: diese Ausbildung zu Tischlerinnen anzufangen?

00:05:50: Was war da so der ausschlaggebende Punkt,

00:05:52: außer dass ihr offensichtlich gerne rechnet?

00:05:54: (Lachen)

00:05:55: Ja, also ich habe ja Abitur gemacht.

00:05:57: Und nach dem Abi wusste ich erst mal gar nicht, was ich machen will.

00:06:01: Weil bei uns an der Schule war Berufsorientierung nicht so ein Thema.

00:06:04: Im Privat habe ich mich jetzt auch nicht so viel damit beschäftigt.

00:06:07: Einfach, weil es jetzt nicht so die größte Relevanz hatte.

00:06:10: Ich habe dann eine neue Art und Weise überlegt, was mache ich jetzt?

00:06:13: Und dann habe ich auch erst mal angefangen,

00:06:15: eine Ausbildung in der Bank zu machen als Bankaufrau.

00:06:18: Die habe ich auch fertig gemacht, obwohl ich relativ früh festgestellt habe,

00:06:21: dass das nicht so meine Welt war.

00:06:23: Obwohl ich schon gerne mit Leuten gesprochen habe, war jetzt so Vertrieb.

00:06:28: Jetzt nicht so Mainz.

00:06:30: Und dann habe ich mich tatsächlich umorientiert

00:06:32: und bin erst mal ins Familienunternehmen kaufmännisch.

00:06:35: Und dann habe ich gemerkt, dass ich ja also generell im Handwerk

00:06:39: als Frau und dann auch so ohne Berufsausbildung

00:06:42: in dem jeweiligen Bereich ist es schon, muss man so sagen, manchmal noch hart.

00:06:46: Und deshalb habe ich mich für die Tischleausbildung entschieden,

00:06:49: um so ein bisschen auch den technischen Hintergrund mehr besser zu erlernen können.

00:06:53: Okay, also du bist dann für die Ausbildung auch bei euch im Familienbetrieb geblieben?

00:06:56: Genau, weil ich gesagt habe, da will ich ja auch später arbeiten.

00:07:00: Und deshalb fand ich es auch wichtig, dort alles kennenzulernen.

00:07:03: Cool. Lukas, wie war's bei dir?

00:07:05: Ich habe auch mein Abitur gemacht.

00:07:07: Und dann wusste ich auch nicht so richtig, was ich jetzt machen soll.

00:07:10: Ich habe dann ein freiwilliges Jahr gemacht

00:07:12: und hatte da auch viel mit Holz zu tun.

00:07:14: Und mein Papa war damals auch Tischler.

00:07:16: Und irgendwie, wahrscheinlich liegt es mir dann doch im Blut.

00:07:20: Und dann habe ich mal so geguckt

00:07:22: und dann war das auch tatsächlich der Betrieb,

00:07:24: der einem schnellsten geantwortet hatte.

00:07:26: Und ja, dann habe ich mich dafür entschieden,

00:07:29: hatte auch ein Probearbeiten gemacht und es hat mir Spaß gemacht.

00:07:32: Und dann bin ich jetzt im zweiten Lehrjahr.

00:07:34: Wir haben nämlich auf unserer Webseite so eine 60-Sekunden-Bewerbung.

00:07:37: Und da kann man relativ schnell alle Sachen eingeben.

00:07:41: Also, wofür bewirbst du dich? Wie heißt du?

00:07:44: Deine E-Mail-Adress und die Telefonnummer.

00:07:46: Und da melden wir uns schon relativ fix zurück,

00:07:48: weil Auszubildende natürlich Goldstaub sind.

00:07:50: Und die wollen wir bei uns behalten.

00:07:52: Ich glaube, bei mir hatte das damals 10, 15 Minuten gedauert.

00:07:57: Da war ich auch erst mal... - Ah, so schnell, okay.

00:07:59: Ja, ich war ziemlich überrascht, dass so schnell eine Antwort kam.

00:08:02: Ich hatte damit auch gerechnet.

00:08:04: Ich habe die Antworten am nächsten Tag auch per E-Mail.

00:08:06: Und ich war sehr überrascht über diesen Anruf.

00:08:09: Ging schneller, als die E-Mail-Adresse einzutippen.

00:08:11: Ja, schon, ja.

00:08:12: Da würde ich gerne mal gleich reingreden als Berufsberaterin.

00:08:15: Kleine Botschaft mal bitte an alle Abiturienten nach so einem Abitur.

00:08:19: Ja, da kann man übrigens auch eine Ausbildung machen.

00:08:21: Man geht ja nicht nur zur Schule und macht Abitur,

00:08:24: um dann ausschließlich in ein Studium zu gehen.

00:08:26: Und vor allen Dingen diejenigen, die sagen,

00:08:29: na ja, im Nachgang möchte ich nicht schon wieder nur reine Theorie haben.

00:08:32: Was kann einem denn besseres passieren als eine Ausbildung?

00:08:34: Wo man sich auch ausprobieren kann.

00:08:36: Wo man vielleicht zuerst gedacht hat, Mensch, so wie hier,

00:08:38: wir wollen in den Bereich Bank gehen, erst mal so reine Theorie,

00:08:41: nur Zahlen und dann festzustellen,

00:08:43: nee, so mit den Händen was zu kreieren, was zu schaffen,

00:08:46: was dann auch bleibt, das ist wahrscheinlich nicht nur

00:08:49: für ganz wenige eine interessante Geschichte.

00:08:52: Also bitte auch in der Schule, nicht immer sagen, nee,

00:08:55: ich will sowieso später studieren, ich muss nicht in die Berufsberatung.

00:08:58: Nutzt die Chance bei euch an der Schule

00:09:00: und quatscht eure Berufsberater voll, dafür sind wir da, wir wollen das.

00:09:04: Und für mich war auch so der Punkt, dass ich nach 2,5 oder 3 Jahren

00:09:08: dann wirklich fertig bin und dann halt auch wirklich Geld verdiene.

00:09:11: Und dass ich jetzt auch nicht die größten Anstrengungen

00:09:14: da reingeben muss, nicht wieder lernen muss wie im Abitur,

00:09:17: sondern einfach das Entspannend machen kann.

00:09:20: Und da gut durchkomme,

00:09:21: und dass ich mich da jetzt vor allzu große Herausforderungen stelle.

00:09:25: Ja, das war mir irgendwie wichtig nach dem Abi.

00:09:27: Ich wollte auch erst vorzustudieren, aber hab dann auch ganz schnell

00:09:30: die Idee wieder verworfen, weil ich halt kein Lust auf diese stumfe Theorie hatte.

00:09:34: Weil ich einfach für mich weiß, ich muss was machen.

00:09:36: Wenn mir das jemand erklärt und ich dann was mit den Händen machen kann,

00:09:40: dann merke ich mir das besser,

00:09:42: als wenn ich das einfach nur vor den Kopf geklatscht kriege.

00:09:45: Und deswegen hab ich dann gesagt, ich mach 'ne Ausbildung.

00:09:48: Und das haben da tatsächlich bei mir auch ganz viele aus der Klasse gemacht.

00:09:51: Also die haben auch erst gesagt, sie wollen studieren.

00:09:54: Und haben gesagt, ich mach 'ne Ausbildung.

00:09:56: Ich hab mich mit dem Abi treffen.

00:09:58: Und mich haben so viele angesprochen,

00:10:00: weil sie unsufrieden war mit ihrem Studium und meinten,

00:10:03: ich glaube, ich würde auch gerne mal 'ne Tischlerausbildung machen.

00:10:06: Oder hey, kann ich mal 'nen Praktikum machen?

00:10:08: Weil man lernt halt was in der Berufsschule.

00:10:10: Man setzt es halt direkt in der Praxis auch oben.

00:10:13: Das ist was ganz anderes, als wenn man kaum Praxisbezug hat.

00:10:16: Lass uns gerne gleich noch mal über die Berufsschule sprechen.

00:10:19: Und jetzt haben wir ja auch schon öfter gehört,

00:10:21: 'ne Tischler, das ist irgendwie auch so 'ne romantische Vorstellung.

00:10:24: Voll, Lisa, du wurdest angesprochen, kann ich 'nen Praktikum machen.

00:10:27: Aber erzählt doch mal über euren Tagesablauf.

00:10:30: Also wie ist es wirklich, den Beruf auszuüben?

00:10:33: Ihr habt schon erzählt, was ihr baut, also Brandschutz, Fenster.

00:10:37: Aber wie stell ich mir das vor?

00:10:38: Ihr kommt morgens um sieben, um den Betrieb, oder?

00:10:41: Also, ich glaube, Lukas kann anfangen,

00:10:43: weil der ist auch immer morgens vor mir da.

00:10:45: Ja, also ich bin so meistens kurz vor sechs schon auf Arbeit.

00:10:48: Okay, weil du das willst, oder?

00:10:50: Ich stehe morgens mit meiner Freundin zusammen auf

00:10:53: und dann fahren wir Zeit gleich los.

00:10:54: Dann bin ich immer kurz davor da, manchmal ist es erst um sechs.

00:10:58: Wir haben Gleitzeit im Betrieb,

00:10:59: deshalb kann jeder schon anfangen, bis ihm morgens passt.

00:11:02: Deshalb bin ich auch später da.

00:11:04: Ich fange lieber früher an,

00:11:06: dass ich am Nachmittag noch ein bisschen mehr Zeit,

00:11:09: also mehr Freizeit habe, um vielleicht mit Freunden was zu unternehmen.

00:11:12: Morgens sucht man sich, oder trifft man sich mit einem Meister,

00:11:16: fragt den, was man erst mal machen soll.

00:11:18: Oder der gibt die Aufgaben schon Freitags oder den Tag vorher.

00:11:22: Man hat immer die Aufgaben, die einem gegeben hat.

00:11:25: Das dauert manchmal bis zum Frühstück.

00:11:27: Wenn nicht, geht man wieder hin, weil er ist den ganzen Tag da.

00:11:30: Man hat auch immer einen Ansprechpartner,

00:11:33: auch wenn mal was schief gegangen ist.

00:11:35: Dann hat man eine Frühstückspause,

00:11:37: macht man wieder was anderes,

00:11:38: dann eine Mittagspause, dann geht das bis 16 Uhr am Nachmittag.

00:11:42: Wir machen jeden zweiten Freitag frei.

00:11:44: Dafür müssen wir die Stunden rausarbeiten, aber das ist angenehm.

00:11:48: Ja, das ist ganz cool.

00:11:50: Wir sind ehrlich, der Mai hat gezeigt, die vier Tagewochen geht.

00:11:53: Stimmt.

00:11:54: Ich merke auch für mich, wenn ich diesen Freitag frei habe,

00:11:57: auch viel produktiver an den anderen Tagen.

00:12:00: Man sieht auch hinterher, was man geschafft hat.

00:12:02: Weil er jeden Tag ein Lkw kommt und ein bisschen was abholt an Ware.

00:12:06: Lisa, wie ist das Unternehmen aufgebaut?

00:12:08: Wie viele Leute arbeiten bei MB Fensterbau?

00:12:12: Aktuell sind wir 24, mit Arbeiter davon so ...

00:12:16: Ich sag mal, fünf, sechs im Büro, und dann der Rest draußen in der Werkstatt.

00:12:20: Auch ein Meister draußen in der Werkstatt,

00:12:23: das ist unser Ausbilder, der ist dauerhaft vor Ort.

00:12:25: Und gibt uns die Aufgaben und überwacht auch,

00:12:28: dass wir das richtig machen.

00:12:30: Ansonsten sind auch genug Gesellen da,

00:12:32: die einem dann auch was zeigen können, wenn man Hilfe braucht.

00:12:35: Im Prinzip bauen wir halt mittlerweile ausschließlich

00:12:38: die Fenster und Türen.

00:12:39: Und dann liefern wir diese Fenster und Türen an unsere Kunden

00:12:43: per Spedition, die holen die dann ab.

00:12:45: Was hat dafür sorgt, dass wir nicht mehr auf Baustellen fahren

00:12:48: und pünktlich Feier machen können?

00:12:50: Wenn Lukas sagt, er muss heute mal um 15 Uhr gehen,

00:12:53: weil er noch einen Zahnarzttermin, dann geht er um 15 Uhr.

00:12:56: Weil er seine Arbeit planen kann, dass wir nicht mehr am Stau stehen,

00:13:00: Berlin, 18 Uhr, sondern wir können nach Hause gehen, wenn's passt.

00:13:03: Und wenn es Stunden konnte, du das auch zulässt.

00:13:06: Wie viele von den Leuten sind Auszubildende?

00:13:08: Bei uns sind aktuell sechs Auszubildende im Betrieb.

00:13:12: Wir schauen immer so, dass wir zwei Azubis, die jedes Lehrjahr haben,

00:13:16: weil das ja ganz angenehm auch ist.

00:13:18: Wenn man immer einen Azubi-Partner hat,

00:13:20: wenn man gemeinsam zur Berufsschule fährt,

00:13:23: gemeinsam zum Beispiel auch zur überbetrieblichen Lehrgänge.

00:13:26: Und dann auch, wenn Betrieb zusammen ist.

00:13:28: Anti, wie ist das bei euch?

00:13:30: Das Feedback wollen viele junge Menschen Tischler werden?

00:13:33: Tischler ist ein sehr beliebter Ausbildungsberuf.

00:13:36: Und wenn man dann mal nachfragt, warum,

00:13:38: dann fällt eigentlich eher die Antwort.

00:13:41: Na ja, es ist ja schon wichtig zu wissen,

00:13:43: ob derjenige auch wirklich Ahnung von dem Beruf hat,

00:13:46: den er sich da aussucht.

00:13:48: Weil wir als Berufsberater*innen gerne abklären wollen,

00:13:51: ob da nicht jemand irgendeinem Pferd hinterherrindt.

00:13:55: Und dann haben wir inhaltlich eine völlig andere Vorstellung.

00:13:58: Und die meisten finden Tischler halt schön,

00:14:01: weil sie das Material Holz sehr zugänglich finden.

00:14:04: Und umgekehrt auch der Ansicht sind, es ist nicht so schwer.

00:14:08: Also körperlich schwer.

00:14:10: Nicht so viele Kilogramm.

00:14:11: Und wenn man dann sagt, du kannst das gleiche auch mit Stein machen

00:14:15: und dann entsprechend andere Berufe vorschlägt,

00:14:17: nee, das möchte man ja dann nicht.

00:14:19: Man will immer zu diesem Thema Holz kommen.

00:14:22: Und wenige haben allerdings tatsächlich aus Familien

00:14:25: oder aus berufsorientierender Sicht den Bezug zum Thema Holz.

00:14:29: Sondern es geht eigentlich eher um diese kreative Vorstellung,

00:14:32: ich will was mit dem Handwerk machen.

00:14:34: Und es soll nicht so schwer sein.

00:14:36: Deswegen nehme ich das Material Holz.

00:14:39: Ich habe natürlich den Vorteil,

00:14:40: dass er über seinen Dad schon ein bisschen Erfahrung hat.

00:14:43: Aber hättest du jetzt eventuell einen Fliesenplatten

00:14:46: oder Mosaikleger gehabt,

00:14:48: dann hättest du vielleicht auch in dem Bereich Interesse gesehen.

00:14:51: Na ja, nee, wir hatten nämlich zu Hause,

00:14:54: dass die Öfteren auch durch Umbaumaßnahmen

00:14:56: auf dem Fliesenleger zu Hause.

00:14:58: Und das war nicht so sein Ding.

00:15:00: Da hab ich schnell gemerkt, das möchte ich einfach nicht machen,

00:15:04: das nicht meint.

00:15:05: Aber stimmt es denn, also ist arbeiten mit Holz wirklich

00:15:08: ein Problem, was man mit dem Fliesenplatten und Holz umfasst?

00:15:11: Also, an sich muss ich sagen zu dem Thema leicht.

00:15:13: Wir bauen ja Brandschutzfenster an Türen,

00:15:16: und die teilweise schon relativ schwer.

00:15:18: Richtig, genau.

00:15:19: Wir machen auch alles dafür in der Werkstatt,

00:15:21: dass auch die Arbeit leichter wird, dass man immer mehr Hilfen hat.

00:15:25: Gerade weil diejenigen sollen ja auch eine Weile in dem Beruf arbeiten

00:15:29: und da auch keine körperlichen Probleme bekommen.

00:15:32: Aber an sich ist es bei uns eher so,

00:15:34: dass sich auch viele Bewerben für die Tischleausbildung,

00:15:38: die sind gerade auch aufgrund der Nachhaltigkeit,

00:15:40: weil es ein nachwachsender Rohstoff ist.

00:15:42: Es ist auch immer ganz angenehm nach dem Arbeiten.

00:15:45: Wenn man viel mit dem Rohstoff Holz zu tun hatte,

00:15:48: dann riecht man auch angenehm und riecht nicht nach Schweiß und so streng.

00:15:52: Das wird mir auch immer wieder gesagt, wenn ich nach Hause komme.

00:15:55: Riehst du nach Holz? - Ja, ich rieche sehr oft nach Kiefer.

00:15:58: Ich sag nur, Labernen in einem Kleiderschrank.

00:16:01: Ja, Kiefer ist halt schon klinisch.

00:16:03: Das riecht halt so wie so ein Aufguss in der Sauna.

00:16:06: Dann lass uns doch mal so ein bisschen über Vorurteile sprechen.

00:16:10: Weil jetzt habt ihr es ja auch schon gesagt.

00:16:12: Man hat, glaube ich, im Handwerk auch immer noch

00:16:15: so ein bisschen die Angst, sich kaputt zu arbeiten,

00:16:17: deins die Knie oder die Schultern oder der Rücken.

00:16:20: Wird da auch aktiv dran gearbeitet, dass es mehr Hilfsmittel gibt.

00:16:24: Ihr fahrt jetzt nicht mehr auf Baustellen.

00:16:26: Das heißt, ich denk mal so ein Teil ...

00:16:28: Brandschutzfenster in den fünften Stock schleppen,

00:16:31: weil der Fahrschul zu klein ist.

00:16:33: Das fällt dann zum Beispiel schon weg.

00:16:35: Der ist ein Verglasungskran, der ist so mobil.

00:16:38: Und damit können wir dann auch die Gläser quasi ins Fenster reinpacken.

00:16:42: Und auch ansonsten mit der CNC und auch so mit Hubwegen,

00:16:46: die man halt so verstellen kann.

00:16:47: Also ich denke, da sind wir schon ganz gut aufgestellt.

00:16:50: Auch weil man muss.

00:16:52: Wir müssen dafür Sorge tragen,

00:16:54: dass die Kolleginnen und Kollegen wirklich bis zur Rente

00:16:56: eben bei uns arbeiten können.

00:16:58: Ich muss sagen, gerade die CNC ist eine sehr enorme Erleichterung.

00:17:01: Einmal kurz für alle nicht, Tischla hier.

00:17:04: Das ist die CNC.

00:17:05: Das kann Lukas super erklären.

00:17:07: Weil Lukas hatte im zweiten Lehrjahr,

00:17:09: im Ende vom ersten Lehrjahr schon die CNC-Weiterbildung.

00:17:12: Die hab ich nicht bekommen.

00:17:14: Also das ist sein Thema.

00:17:16: Die CNC ist quasi eine große Maschine,

00:17:19: die alles vollautomatisch macht.

00:17:21: Also wir haben einen Zuladetisch.

00:17:23: Da legt man quasi die Holzkante einfach nur drauf.

00:17:26: Und dann fährt die automatisch in die Maschine ein,

00:17:28: die nimmt sie sich weg, packt sie in die Spanner.

00:17:31: Dann halt die entsprechenden Fälze und Bänder aus Fräsung ran.

00:17:35: Und dann fährt sie die wieder rüber.

00:17:37: Und dann ist unter dem Zuladetischen Endladetisch.

00:17:39: Dann kommen die dann raus und dann muss man es nur noch verleiben.

00:17:43: Und dann kann es schon zum Zwischenschliff

00:17:45: bzw. in den Lack rein.

00:17:47: Und früher war es halt so, dass man an manchen Maschinen

00:17:50: bei uns einfach zwei Personen brauchten, die dazufassen müssen.

00:17:53: Weil es halt so schwer war.

00:17:54: Zum Beispiel an der Fräse, wenn man da noch eine Fräsung gesetzt hat.

00:17:58: Das hat eine enorme Arbeitserleichterung für den Rücken.

00:18:02: Und es geht viel, viel schneller.

00:18:04: Wenn ich so überlege, bevor wir die hatten,

00:18:06: haben wir eine bestimmte Woche gebraucht, um sechs, sieben Fenster fern.

00:18:10: Und jetzt ist das eine Sache von einer halben Stunde.

00:18:13: Und dann sind sie komplett fertig.

00:18:15: Das ist natürlich wirklich eine enorme Steigerung.

00:18:18: Ja, und ich glaube, die Genauigkeit ist auch wesentlich größer.

00:18:21: Man hat ja auch was den Rest angeht.

00:18:23: Wo soll dann das Fenster rein?

00:18:25: Wo soll dann die Tür rein?

00:18:27: Früher hast du noch richtig gemauert, gespachtelt, etc.

00:18:30: Heutzutage ist alles vorgefertigte Wände, vorgefertigte Ausmaße.

00:18:33: Da muss dann natürlich auch das Fenster bzw. die Tür auch passgenau sein.

00:18:37: Da bist du mit der Maschine wesentlich besser dabei.

00:18:40: Das war uns auch relativ wichtig, dass wir da auch gerade die Jüngeren

00:18:44: mit Rahnholen an die Maschine, einfach um alle Altersgruppen mit abzudecken.

00:18:49: Also wir haben insgesamt, ich glaube, vier.

00:18:51: Vier Leute haben die CNC Schulung bekommen.

00:18:53: Und dann eben auch Lukas als Azubi, weil er sich da echt gut gemacht hat,

00:18:56: auch schon im Vorfeld.

00:18:57: Und gut, dieses räumliche Denken hatte und sich gut vorstellen könnte,

00:19:00: wenn man das worauf packt, dann kommt das wie raus.

00:19:02: Und deshalb durfte er die auch schon im ersten Lehrern machen.

00:19:05: Das Schöne ist auch, die Maschine kann auch Bögen machen oder Rundefenster.

00:19:10: Und das war vorher ein ziemliches Problem,

00:19:13: weil man da an der Fräse ein bisschen was abbauen musste vorher

00:19:16: und das dann nicht mehr ganz so regelkomform war.

00:19:18: Und jetzt hat man es halt einfach, wird das quasi in einem Halbkreis aufgeteilt,

00:19:23: wenn man ein Rundesfenster hat.

00:19:24: Und dann packt man das wieder drauf und dann kommen die Fälze wieder ran.

00:19:28: Und dann kann man halt, wenn man jetzt ein Rundesfenster hat,

00:19:30: die beiden Hälften zusammenstecken, zusammenleimen.

00:19:32: Oder wenn man halt einfach nur einen Bogen hat, ist der dann fertig

00:19:35: und kann auch an den Rahmen rangeleimt werden.

00:19:37: Würdet ihr auch sagen, dass ihr auch einen kreativen Aspekt habt?

00:19:40: Also an sich ist halt der Tischlerberuf nicht mehr so wie früher bei Pinocchio.

00:19:44: Weiß ich nicht mehr, wie der Meister Eder steht in seiner Werkstatt

00:19:46: mit der Hobelbank und dann baut der da die Möbel für jeden Kunden.

00:19:50: Sondern ich frage halt auch immer ganz klar, wenn so auch Azubis kommen

00:19:53: und dann sagen, also ich würde dich ja schon gerne Möbel bauen.

00:19:57: Wie viel Möbel habt ihr denn zu Hause vom Tischler?

00:19:59: Und dann ist die Antwort meistens, hm, also doch nicht so viel.

00:20:03: Und deshalb haben wir uns zum Beispiel auch auf die Fenster und Türen fokussiert.

00:20:07: Und an sich natürlich ist schon vorgegeben, was wir bauen.

00:20:11: Es hat sich der Kunde so ausgesucht, was ja auch total in Ordnung ist.

00:20:14: Und wir setzen es halt um, aber in dieser Problemlöserfähigkeit

00:20:17: bzw. Probleme lösen.

00:20:19: Und da müssen wir ja schon kreativ denken und auch überlegen

00:20:21: und auch mal um die Ecke denken und dann halt schauen, wie wir das umsetzen.

00:20:25: Weil manchmal klappt es dann doch nicht über die CNC

00:20:28: und auch selbst bei der CNC überlegen, wie man das halt baut.

00:20:31: Und dann ist es wichtig, dass man da irgendwie eigenständig Ideen findet.

00:20:34: Ja und ich glaube, das ist nochmal ein guter Hinweis.

00:20:36: Kreativität bedeutet eben nicht, dass man malt und singt

00:20:39: und irgendwelche anderen Sachen illustriert und designet.

00:20:42: Nur wenn man es gerne im Unterricht, wenn man ein bisschen träumt,

00:20:44: in seinen Häftchen schmiert.

00:20:46: Kreativität bedeutet dem Grunde nach einmal Problemlöserfähigkeit.

00:20:49: Weiter denken. Wie kann es sein, ohne dass das Produkt schon da ist,

00:20:53: sich das wirklich nur imaginieren und vorstellen?

00:20:57: Du hast da eine Frage durch deine Ausbildung.

00:21:00: Wie findest du das? Hat sich da das Talent schon auch weiterentwickelt

00:21:04: und hast du so oder auch so neue Talente entdeckt?

00:21:07: Na gerade zum Anfang ist es ziemlich schwierig gewesen für mich,

00:21:11: mir das alles vorzustellen, wie es am Ende aussehen soll.

00:21:14: Weil man kriegt quasi nur ein Zettel, da ist eine Zeichnung drauf.

00:21:17: Und dann muss man aber halt 3D denken.

00:21:20: Und mittlerweile hat man auch so ein paar Tricks dann von Gesellen

00:21:23: oder auch anderen Azubis, die älter sind, mitbekommen.

00:21:26: Die Ämnes dann nochmal erklärt haben.

00:21:28: Und da ist es schon deutlich besser geworden.

00:21:30: Was macht ihr denn sonst so in der Schule?

00:21:32: Also wahrscheinlich auch viel Lernen, wie man eben so Zeichnungen umsetzt.

00:21:36: Mathe, denke ich auch.

00:21:38: Ja, man hat so berufsbezogene Lernfelder.

00:21:40: Da geht es halt um, wie man ein Kleinmöbel herstellt,

00:21:44: dass man eine Produktliste macht

00:21:46: und auch ausrechnet, was dann an Kosten auf einen zukommt.

00:21:49: Was für Material gebraucht wird halt einfach

00:21:51: und halt auch über die verschiedenen Holzarten

00:21:53: und Schädlinge und sowas alles.

00:21:56: Genau, und dann haben wir ja auch noch die überbetriebliche Ausbildung.

00:21:59: Die ist dann bei uns bei der Handwerkskammer in Götz

00:22:02: und dort machen wir so unsere Maschinenkurse.

00:22:05: In jedem Lehrjahr ist man quasi dort

00:22:08: und arbeitet auch immer nochmal die Maschinen

00:22:10: und hat da wirklich auch ein Meister,

00:22:12: der ihm alles so von der Pieke aufzeigt und auch mehrmals zeigt.

00:22:14: Da kann man so fragen.

00:22:16: Und da macht man auch zum Beispiel Oberflächenkurse

00:22:18: und lernt halt wirklich alles ganz in Ruhe in der Lehrwerkstatt.

00:22:21: Aber die überbetriebliche Ausbildung haben wir noch nicht

00:22:23: oder noch nicht so viel gesprochen.

00:22:25: Das ist dann wie so eine Art Seminarwoche in Götz, hast du jetzt gesagt?

00:22:28: Genau, das hat an eine Woche in Götz

00:22:30: und dort werden halt die verschiedenen Sachen ein Beigebracht

00:22:33: und man ist halt zusammen mit anderen Azubis aus dem jeweiligen Lehrjahr.

00:22:36: Wir hatten jetzt letzte Woche den Oberflächenkurs

00:22:39: und ich muss sagen, das war für mich bis jetzt der spannendste Kurs,

00:22:42: weil wir haben Schachbrett gebaut

00:22:45: und da kam es schon auf sehr feine Arbeiten drauf an

00:22:49: und auch mit verschiedenen Beschichtungsstoffen zu arbeiten.

00:22:52: Das war schon echt cool.

00:22:54: Da lernt man halt auch mal Sachen, die man sonst in der Lehrwerkstatt

00:22:56: nicht unbedingt machen würde, zum Beispiel Beizen.

00:22:58: Und verschiedene Intasien.

00:23:00: Ja, genau. Also für mich war der Oberflächenlehrgang sehr schwierig.

00:23:03: Denn ich finde immer so ein bisschen auf Perfektion aus

00:23:06: und das war beim Schachbrett schwierig,

00:23:08: weil man ja quasi jedes Feld aus Phonier schneidet.

00:23:11: Und Phonier ist halt wie dick ist das?

00:23:13: 0,6 bis 0,8 hatten wir.

00:23:17: Ja, das ist schon ein Meter.

00:23:19: Und das ist dann halt schon wirklich dünn.

00:23:21: Und wenn man sich da einmal so verreist,

00:23:23: dann ist halt wirklich alles schon wieder dahin.

00:23:25: Und das war für meine Perfektion sehr schwierig,

00:23:27: diese Woche durchzustehen.

00:23:29: Ist dann aber ja wahrscheinlich auch sehr davon abhängig in was für ein Betrieb man normalerweise ist,

00:23:32: welche Sachen man vielleicht schon mal benutzt hat und welche noch gar nicht.

00:23:35: Ja, gerade dadurch, dass wir nur Fenster und Türen bauen,

00:23:38: machen wir ja nicht so viel mit Phonier und Intasien zu tun.

00:23:41: Und wenn man jetzt welche bei hat, die auch Möbel bauen,

00:23:44: da kommt es dann schon des öfteren vor, dass da so was gemacht wird.

00:23:48: Also Intasien sind so Phonierbilder,

00:23:50: wenn man zum Beispiel aus Holz dann so ein Vogel oder Berge

00:23:53: oder irgendwie so kreieren will in die Oberfläche quasi rein.

00:23:56: Stark.

00:23:58: Meine Oma hat noch tatsächlich einen wunderschönen alten Kleiderschrank mit Türen mit Intasien.

00:24:02: Sieht traumhaft aus.

00:24:04: Da ist irgendwie gefühlt 80 Jahre alten, hält aber auch schon seit 80 Jahren umziehen.

00:24:08: Das ist ein bisschen schwierig mit dem Teil.

00:24:10: Habt ihr denn schon Pläne für eure Zukunft?

00:24:13: Also wollt ihr, natürlich wenn ihr die Ausbildung fertig habt,

00:24:15: vielleicht ein Meister machen wollt ihr im Betrieb bleiben,

00:24:17: wollt ihr auf die Walls gehen, was sind so eure Ideen?

00:24:20: Also ich würde auf jeden Fall erstmal im Betrieb bleiben

00:24:23: und dann vielleicht ein, zwei Jahre arbeiten

00:24:26: und dann mal gucken, dass ich ein Meister machen kann.

00:24:28: Wenn man so sich mal umgehört hat, werden Meister sehr viel gesucht

00:24:32: und man möchte das ja auch weitergeben, was man selber im Handwerk gelernt hat.

00:24:36: Ja, deswegen bietet sich der Meister halt an.

00:24:38: Ja, also an sich habe ich ja schon mal eine Kaufmannische Ausbildung

00:24:41: und habe parallel neben der Ausbildung auch BWL studiert,

00:24:44: berufsbegleitend und deshalb möchte ich nach der Ausbildung

00:24:48: nochmal im Master Wirtschaftsjura studieren.

00:24:51: Also auch wieder berufsbegleitend und erstmal stelle ich da auch den Tuschlammeister hinten ran.

00:24:56: Also das ist für mich erstmal noch nicht so relevant.

00:24:58: Ich denke da braucht man, wie Lukas auch schon sagte,

00:25:00: erstmal noch so ein bisschen auch Gesähenjahre, um so ein bisschen auch zu festigen,

00:25:03: bevor man dann so in den Meisterkurs geht.

00:25:06: Aber das heißt ja, es gibt auch viele verschiedene Wege,

00:25:08: was man auch nach der Ausbildung dann weiter machen kann, ne?

00:25:10: Ja, man könnte theoretisch auch nach der Ausbildung noch sein Techniker machen.

00:25:14: Das ist dann ein Studium in Holzwirtschaft.

00:25:16: - Holztechniker? - Oder Holztechnik.

00:25:18: Ja, und also man muss nicht quasi nochmal diese Meisterausbildung machen,

00:25:23: sondern man kann dann, wenn man sich denkt,

00:25:24: okay, ich würde jetzt doch gerne studieren, halt noch den Techniker hinten ranhängen.

00:25:27: Beratet ihr da auch, Antje?

00:25:29: Also die grundlegende Frage ist ja generell immer,

00:25:31: was kann ich nach der Schule machen, was stelle ich mir vor?

00:25:33: Und dem Grunde nach stellen wir alles vor,

00:25:35: betriebliche Ausbildung, schulische Ausbildung, Studiengänge, duale Studiengänge.

00:25:39: Oder halt auch die Möglichkeiten erstmal des Lernens und der Überbrückung, FSH, FÖJ.

00:25:45: Wir haben berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen.

00:25:48: Also da gibt es in jede Richtung und für alle, die Interesse haben

00:25:52: und große Fragen haben, immer die jeweilige Blume aus dem riesengroßen Blumstrauß,

00:25:57: sagen wir mal so.

00:25:58: Und wie wir jetzt hier auch an den Beispielen gemerkt und gehört haben,

00:26:02: es gibt nicht die eine Art der Ausbildung.

00:26:04: Also ich bin auch nicht mehr in dem, was ich später nach der Schule gemacht habe,

00:26:08: beruflich tätig und auch innerhalb der Arbeitsagentur,

00:26:11: mache ich jetzt bestimmt schon den fünften Bereich.

00:26:13: Und so sind Erwerbsbiografien.

00:26:16: Die sind nicht erst seit heute so, die sind auch schon die letzten 30, 40, 50 Jahre so.

00:26:20: Das war auch schon bei meinem Opa so, dass er nicht mehr das,

00:26:22: was er ursprünglich mal gelernt hat, macht.

00:26:24: Und das ist ja auch das Spannende an der Geschichte.

00:26:26: Weil das, was wir heute brauchen, werden wir vielleicht in zehn Jahren nicht brauchen.

00:26:30: Und genau deswegen ist es ja gut, dass man sich weiterentwickeln kann.

00:26:32: Vor allen Dingen in diesen Handwerksberufen ist halt das Schöne,

00:26:35: wie sagt man so schön, Handwerk hat goldenen Boden.

00:26:38: Ja, das braucht man immer.

00:26:40: Alles, was ich mit der Hand schaffe und wenn ich selbst auch nur für mich

00:26:42: private Hause brauche.

00:26:44: Und über den Tellerrand hinaus zu blicken und sich weiterzubilden

00:26:47: und zu qualifizieren, ob jetzt ja in dem Beruf

00:26:49: oder dann halt auch wirklich fächerübergreifend es für jeden gewinnen.

00:26:53: Mein Opa hat früher immer gesagt, draki gehände sauberes Geld.

00:26:56: Und ich glaube, das passt auch wirklich ganz gut zusammen.

00:26:59: Also man macht halt eine ehrliche Arbeit

00:27:01: und man weiß halt am Ende des Tages, was man gemacht hat.

00:27:03: Meistens sieht man es auch.

00:27:05: Ja, das fühlt sich auch schon relativ gut an.

00:27:07: Was denkt ihr? Also wir haben ja schon über Talente gesprochen,

00:27:10: räumliches Denken, Genauigkeit.

00:27:12: Was sollte man noch mitbringen, vielleicht für Eigenschaften,

00:27:15: um in der Ausbildung oder auch im Beruf dann auch glücklich zu sein?

00:27:19: Also für mich ist ganz klar Durchhaltefähigkeit.

00:27:21: Das habe ich auch in meiner Berufsschulklasse gesehen,

00:27:23: dass dann wirklich auch einige dann zwischendurch auch abgebrochen haben.

00:27:26: Einfach, weil man auch mal Situationen oder Momente auch durchleben muss,

00:27:30: die dann halt nicht so prägen sind oder die nicht so Spaß machen.

00:27:32: Das kommt dann alles später nochmal.

00:27:34: Am Anfang ist es halt schwierig.

00:27:36: Es hat eine ganz andere Arbeitsatmosphäre.

00:27:38: Man muss sich einfinden ins Team und auch in die Aufgaben.

00:27:41: Man muss halt einfach, finde ich persönlich, durchhalten

00:27:44: und dann auch schauen, wie sich das entwickelt.

00:27:47: Also für mich ist es eigentlich nur die körperliche Fitness.

00:27:50: Also man muss jetzt nicht jeden Tag ins Gym gehen

00:27:52: und super viel Kraft haben.

00:27:54: Man muss halt eine gewisse Ausdauer und ein bisschen Kraft

00:27:56: und dann geht das schon.

00:27:58: Aber schon die Bereitschaft, sich damit auseinanderzusetzen

00:28:00: mit seinem Körper auch.

00:28:02: Man sollte jetzt nicht jeden Tag nur auf der Couch rumsitzen

00:28:04: und was weiß ich machen,

00:28:06: ein bisschen Bewegung wäre schon nicht schlecht.

00:28:09: Ihr habt jetzt ja beide Abitur, ist das Voraussetzung

00:28:11: oder ist das Zufall?

00:28:13: Ja, ich glaube bei uns ist es Zufall, dass wir beide Abitur haben.

00:28:16: Also wenn ich so die Azubis in Betrieb angucke,

00:28:18: dann ist es auch bei uns mittlerweile so 50/50.

00:28:21: Was sich doch schon relativ viele auch für die Tischlausbildung

00:28:23: entscheiden nach dem Abitur.

00:28:25: Aber ich sage mal, also die Berufsschule ist

00:28:27: auf den Realschulabschluss ausgerichtet

00:28:29: und das kriegt man damit auch dann gut hin.

00:28:31: Dann wüsste ich jetzt noch gerne von euch,

00:28:33: was das Schönste und das am wenigsten

00:28:36: Schöne ist an eurem Beruf.

00:28:38: Also das Schönste ist gerade, dass ich mein Gesäß ein Stück baue

00:28:40: und dann hoffentlich bald fertig bin damit.

00:28:42: Also ich bin froh, wenn das Ding zusammen ist,

00:28:44: sage ich mal, ich baue eine Haustür

00:28:46: und tatsächlich für dann hoffentlich irgendwann

00:28:48: mein eigenes Häuschen.

00:28:50: Deshalb freue ich mich einfach wirklich,

00:28:52: wenn das zusammen ist und wenn das auch so ist,

00:28:54: wie ich es mir vorgestellt habe.

00:28:56: Ja, Design beziehungsweise konfiguriert

00:28:58: und mir überlegt, wie das aussehen soll.

00:29:00: Cool.

00:29:01: Und auch die Funktionen, die es haben soll

00:29:03: und deshalb freue ich mich eigentlich am meisten

00:29:05: halt wirklich darauf.

00:29:06: Dann stechen wir so vor wie du so ein Grundstück hast

00:29:08: und als erstes stellst du nur die Tür.

00:29:10: Ja, genau, die wird erst mal aufgestellt.

00:29:12: Für mich ist das Schönste eigentlich,

00:29:14: wenn man die Rahmen- und Flüge dann verleimt,

00:29:17: weil da sieht man wirklich am Ende des Tages,

00:29:19: was man alles geschafft hat.

00:29:21: Und es ist halt wirklich schön,

00:29:23: und am nervigsten ist für mich eigentlich nur die Schleifarbeit.

00:29:26: Das ist mir ein bisschen zu monoton.

00:29:28: Ich fand schlimm, wenn ich ehrlich bin, die Büroschule.

00:29:31: Also, das war halt nicht so meine Welt.

00:29:34: Weil man auch viele Sachen nochmal wiederholt,

00:29:36: die man auch schon im Abitur zum Beispiel hatte

00:29:39: und dann muss man sich so ein bisschen zurücknehmen

00:29:41: und einfach ja da sitzen und das dann durchstehen,

00:29:43: dass der Tag vorbei ist.

00:29:45: Aber einfach, weil ich generell nicht so viel Schule bin

00:29:47: und dieses da acht Stunden sitzen,

00:29:49: das war jetzt nicht so meine Welt.

00:29:51: Ich glaube, es ist natürlich super individuell.

00:29:53: Zum einen, ob man gerne in einem Schulumfeld sich befindet.

00:29:56: Und zum anderen natürlich auch, du hast ja jetzt schon erzählt,

00:29:58: du hast noch nebenbei BWL und du willst Wirtschaftsjura machen.

00:30:01: Also, dass du dich dann vielleicht mit einigen Themen sowieso

00:30:04: auch schon mal befasst hattest,

00:30:06: das ist dann eben auch der Unterschied.

00:30:08: Und ich sage ja, jeder kommt mitkommen.

00:30:10: Ich glaube, das war dann vielleicht für dich so der Nachteil.

00:30:13: Lisa war ein bisschen unterfordert.

00:30:15: Ja, gibt es halt auch.

00:30:17: Aber die meisten sind dann tatsächlich auch froh,

00:30:19: dass die Kinder vielleicht auch in der Ausbildung

00:30:21: nicht mehr so hohe Ansprüche gestellt werden.

00:30:23: Die meisten vergessen ja eigentlich eher,

00:30:25: dass die Sekundarstufe 2 dafür da ist,

00:30:27: um mich auf eine akademische Lehre vorzubereiten.

00:30:30: Aber dass mein Wissen für eine Ausbildung

00:30:32: nach der 10. Klasse schon komplett reicht.

00:30:34: Ja, man nennt das ja auch nicht umsonst

00:30:36: Berufsbildungsreife, wenn man eigentlich fertig gebacken ist,

00:30:39: um da draußen in der Welt einen Beruf zu erlernen.

00:30:41: Und wenn man dann natürlich schon so ein Background hat,

00:30:44: dann kann ich mir gut vorstellen,

00:30:46: dass man in der Berufsschule manchmal auch so da sitzt

00:30:48: und sagt, okay, alles klar, kenne ich alles schon.

00:30:50: Das war ja dieses Sitzen und dann halt da sein.

00:30:53: Man muss halt pünktlich sein, man muss da sein.

00:30:56: Man kann seit der Pause nicht frei gestalten,

00:30:58: wie zum Beispiel auf Arbeit,

00:31:00: sondern das hat alles vorgegeben, das hat anders als so auf Arbeit.

00:31:03: Warum sollte man sich denn ausgerechnet bei euch im Unternehmen bewerben?

00:31:06: Was für Vorteile habe ich da?

00:31:08: Also an sich haben wir halt wirklich in der Werkstatt direkt den Meister,

00:31:11: den man immer fragen kann als Ausbilder,

00:31:13: der halt auch immer mit vor Ort ist,

00:31:15: für man jetzt mal irgendwie nicht weiter kommt mit der Aufgabe.

00:31:18: Ansonsten ist natürlich die Gleitzeit, die wir ja vorhin schon erwähnt haben,

00:31:21: dass man bei uns halt flexibel starten kann

00:31:23: und dann auch feiern machen kann, so wie es halt einem passt.

00:31:26: Und dann haben wir halt auch jeden zweiten Freitag frei.

00:31:28: Also wenn man nicht Berufsschule hat oder ein Lehrgang,

00:31:31: dann kommt man da auch als Azubi schon in den Genuss.

00:31:33: Und das ist natürlich sehr angenehm, wenn man da auch mal,

00:31:36: ich sag mal, einen Kurzurlaub machen kann

00:31:38: oder auch einfach mal zu Hause chillen kann,

00:31:40: dass das halt auch im Handwerk geht, das finde ich immer sehr gut.

00:31:43: Und man kann bei euch die Ausbildung machen,

00:31:45: aber ja auch in du alles Studium richtig.

00:31:47: Was ist da dann noch mit drin?

00:31:49: Also an sich ist es vielleicht auch für alle,

00:31:51: die Berufsschule langweilig finden.

00:31:53: Also an sich braucht man halt dafür Abitur oder Fachabitur.

00:31:56: Und dann kann man auch schon nach dem Abitur Holstechnik studieren.

00:32:00: Das ist entweder Ausbildungsintegriert,

00:32:02: das heißt, dass man in den ersten zwei Jahren

00:32:04: auch so eine Ausbildung parallel macht und verkürzt.

00:32:06: Oder das ist dann eben, dass man Reinholstechnik studiert

00:32:09: und dann auch nach dreieinhalb Jahren seinen Bachelor hat.

00:32:12: Wenn man ganz viel machen will.

00:32:14: Genau, aber das waren mir auch tatsächlich ein bisschen zu viel Aufwand.

00:32:18: Aber es ist natürlich für jemanden, der da richtig Bock drauf hat

00:32:20: und der auch so Lust hat, auch gerade so Ingenieur's Mathematik

00:32:23: und da auch mal ein bisschen reingehen ins Thema Statik

00:32:26: und was kann man also im Holzbaum machen.

00:32:28: Das ist natürlich mega interessant.

00:32:29: Anki empfiehlt ja auch eigentlich immer,

00:32:31: erstmal einen Praktikum zu machen,

00:32:33: jetzt auch gerade vielleicht noch in den Sommerferien.

00:32:35: Ja, also das Praktikum ist tatsächlich so mein liebstes Kind,

00:32:37: wenn man so möchte.

00:32:38: Die meisten haben ja in der Schule, das Schulpraktikum

00:32:41: und das Feedback, was ich so aus meinem Beratung immer mitkriege,

00:32:44: ist, dass die meisten sich den Praktikumsplatz danach aussuchen,

00:32:47: wie weit er von meinem Bett zu Hause entfällt.

00:32:49: Und ich meine, woher will ich denn wissen, was meine Talente sind.

00:32:52: Ich kriege immer in der Schule ein Feedback, ob ich laut oder ob ich leise bin

00:32:55: und ob mein Ordner ordentlich gepflegt ist

00:32:58: und ob ich pünktlich bin oder unpünktlich.

00:33:00: Aber ich kriege ja in der Schule eigentlich kaum berufliches Feedback.

00:33:03: Ja, bin ich eine Organisationsmaus

00:33:05: oder bin ich wirklich ein handwerklich begabter Mensch.

00:33:07: Woher soll ich das denn wissen, wenn ich die ganze Zeit

00:33:09: eigentlich nur Schülerin oder Schüler bin und in der Schule bin?

00:33:12: Also nutzt doch das Berufspraktikum

00:33:14: und geht einfach vielleicht auch mal im Berufe, wo ihr sagt,

00:33:17: naja, kann ich mir nichts drunter vorstellen

00:33:19: oder nee, finde ich eigentlich doof, um dann festzustellen,

00:33:22: ey, ist gar nicht so doof.

00:33:24: Ich bin total big in love mit diesem Beruf.

00:33:26: Und nein, ich muss es nicht nur in der Schule machen.

00:33:29: Ich kann das auch vielleicht mal an einem Wochenende machen.

00:33:31: Ich kann es auch mal an den Sommerferien machen.

00:33:33: Es gilt ja für mich, es ist ja was, wo ich raus finde,

00:33:36: was liegt mir oder vor allen Dingen auch rausfinden kann,

00:33:39: was liegt mir eben nicht.

00:33:41: Und interessant ist, dass da vielleicht dann auch Skills

00:33:43: zu Tage kommen, von denen ich vorher gar nicht gedacht habe,

00:33:46: dass ich es hier habe.

00:33:47: Darum geht es ja.

00:33:48: Was ist mein Talent?

00:33:49: Was ist das Talent von Lukas?

00:33:50: Was hat Ida für Kerntalente?

00:33:52: Und die sind auch später in der Berufsorientierung wichtig.

00:33:56: Und ich glaube, über diese Kerntalente,

00:33:58: da wird man dann auch glücklich in seinem Beruf.

00:34:00: Lukas, du hast ja auch ein Probearbeiten gemacht,

00:34:02: hattest du ja gesagt, nach deiner 15 Minuten,

00:34:05: warte Zeit richtig?

00:34:07: Ja, das ging auch relativ schnell.

00:34:09: Ich war dann zum Bewerbungsgespräch und dann wurde gesagt,

00:34:12: ja, es sieht bis jetzt gut aus,

00:34:14: aber wir würden gerne ein Probearbeiten machen.

00:34:16: Und dann haben wir uns halt auf den Termin geeintigt.

00:34:18: Dann war ich die ganze Woche auch da und dachte mir schon so,

00:34:20: okay, jetzt ist eine Woche in der Werkstatt,

00:34:22: das ist doch bestimmt viel fegen, viel einfach nur aufräumen.

00:34:26: Aber das war tatsächlich gar nicht so,

00:34:28: sondern ich durfte einen kleinen Rahmen bauen

00:34:31: oder auch eine kleine Fußbank.

00:34:33: Und ich musste halt nicht den ganzen Tag den Leuten hinterherräumen,

00:34:36: sondern habe meine Sache gemacht.

00:34:38: Das ist eine Aufgabe bekommen.

00:34:40: Genau, und konnte dann auch jeden fragen,

00:34:42: wenn ich mal Hilfe brauchte.

00:34:44: Also eigentlich perfekt, ne?

00:34:46: Ja, vor allen Dingen, dass es halt auch eine Arbeitgeberin

00:34:49: und ein Arbeitgeber dann in dem Augenblick war,

00:34:51: die gesagt haben, ich nehme mir die Zeit.

00:34:53: Also es ist natürlich auch eine Botschaft an alle Betriebe hier draußen

00:34:56: in der großen, weiten Welt.

00:34:58: Wenn wir wirklich Nachwuchs haben wollen,

00:35:00: dann können wir das sehen.

00:35:02: Und woher sollen die Kids können und wissen,

00:35:04: wenn wir es ihnen nicht beibringen.

00:35:06: Also auch, liebe Betriebe, nutzt die Chance,

00:35:08: wenn da ein Jugendlicher vor eurer Tür steht und sagt, los, kommt rein.

00:35:12: Ich zeig es euch.

00:35:13: Ich glaube auch, unser Meister gibt immer diese Aufgabe

00:35:15: mit der Fußbank oder dem Rahmen, obwohl er auch weiß,

00:35:18: dass es am Anfang jetzt beim ersten Mal nicht perfekt wird.

00:35:20: Einfach um auch zu schauen, ob derjenige durchhalten kann,

00:35:23: ob der einfach durchzieht.

00:35:25: Und ob der halt nicht aufgibt nach dem ersten Tag,

00:35:28: ob er das nicht so gut gelingt,

00:35:30: sondern ob er weiter macht und es noch mal probiert.

00:35:32: Und dann klappt es ja auch.

00:35:34: Das braucht man auch in der Ausbildung.

00:35:36: Lukas, hast du deine Fußbank noch?

00:35:38: Ja, die steht bei mir in der Küche.

00:35:40: Mega.

00:35:41: Wie bewirbt man sich denn bei euch?

00:35:43: Wenn wir schon von der 60 Sekunden Bewerbung gehört,

00:35:45: die ist auf eurer Internetseite bestimmt zu finden.

00:35:47: Genau.

00:35:48: Also entweder auf der Webseite und dann mit diesem Bewerberformular

00:35:51: oder ganz klassisch per Mail.

00:35:53: Super.

00:35:54: Dann vielen Dank für das Gespräch.

00:35:56: Wenn du das mal unter tun willst,

00:35:58: kann ich natürlich jederzeit bei euch melden.

00:36:00: Richtig.

00:36:01: Ihr kommt natürlich zur Berufsberatung.

00:36:03: Entweder über eure Schule oder über

00:36:06: www.protsam.berufsberatung@arbeitsagentur.de

00:36:08: Danke Lisa, danke Lukas.

00:36:10: Bitte.

00:36:11: Gerne.

00:36:12: Tschüssi.

00:36:13: Und eigentlich bis bald.

00:36:14: Bis bald.

00:36:15: Tschüss.

00:36:16: auf BBRadio.de

00:36:18: Copyright WDR 2021

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